Stine

Wo bist du denn, wenn ich dich suche?

Meine Zeit mit Gott fing eigentlich schon im Kindergottesdienst an, es folgte die Jungschar (eine tolle Zeit) und die Konfirmandenzeit. Jedoch wollte ich da noch nicht so recht an Gott glauben. Klar da ist was, aber irgendetwas ließ mich zweifeln. Vielleicht lag es daran, dass es in der Schule nicht einfach war oder, dass andere von ihren Großeltern erzählten und ich keine hatte. Das und wahrscheinlich noch mehr ließ mich zweifeln, ließ mich denken: Wenn es diesen guten, lieben Gott gibt, von dem alle reden, warum hat er das denn alles zugelassen? Warum? Diese Frage stellte ich mir immer wieder. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich bis heute keine Antwort auf dieses „Warum?“.

In der Konfirmandenzeit durfte man im zweiten Jahr auch den TREFF besuchen. Der Teenykreis bei uns im Ort. Nun kam es also, dass ich zum Treff ging. Irgendwann ich glaube 2006 kam es soweit, dass wir das Fußballturnier austragen sollten und die Leiter fragten mich, ob ich nicht helfen wolle im Mitarbeiterteam. Wo auch immer sie potenzial in mir sahen, denn zu der Zeit war ich noch relativ still, im Gegensatz zu heute… Ich stimmte zu und mein Weg mit Gott nahm Gestalt an. Zwar war ich immer noch nicht ganz überzeugt von diesem Gott, aber ich ließ den Glauben in meinem Leben zu. Es kam, dass ich ein Seminar besuchte in Altenau, einer der schönsten Orte, die ich gesehen hatte. Zum ersten Mal in meinem Leben spürte ich die Liebe Gottes in der Art wie mir die Menschen dort begegneten. Sie waren freundlich und gingen auf einen zu, ein schönes Gefühl. Man wurde akzeptiert. Nach dem Seminar war ich traurig wieder in den Alltagstrott, in die Schule zu müssen.

Ich besuchte noch mehrere Seminare und beschloss ihm zu vertrauen, Jesus in mein Leben zu lassen, denn er wird mir zeigen, was mein richtiger Weg ist. Das zeigte sich auch in der Suche nach einem Ausbildungsplatz, ich bewarb mich 15 mal als Bürokauffrau und keine Bewerbung wurde angenommen, dann sah meine Mutter eine Zeitungsannonce als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste – Fachrichtung Bibliothek und meinte: „Du liest ja gerne, bewirb dich doch mal“. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, schrieb die Bewerbung, schickte sie jedoch nicht ab. Dann ging es auf Klassenfahrt und Mama rief mich an: „ Hast du die Bewerbung abgeschickt, die Frist läuft am Freitag ab?“. Hatte ich nicht. Kurzerhand korrigierte sie sie und schickte sie ab. Ich wurde prompt zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und um es kurz zu machen: Ich bekam den Job und hatte eine tolle Ausbildungszeit. Ich glaube in diesem Moment hat Gott echt durch meine Mutter gewirkt und ich glaube, dass er noch oft in meinem Leben wirken wird und ich bin wirklich gespannt wohin er mich führen wird.

Heute bin ich sehr aktiv in der Jugendarbeit und halte Andachten, dass hätte ich mir in meiner Schulzeit nie erträumen können. Ich bin so dankbar für die Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, die in mir das sahen, was ich nie im Leben gesehen hätte und ich danke Gott, dass er mir diese Menschen geschickt hat, dass er mir durch sie gezeigt hat, wie wertvoll seine Liebe ist.

Zum Schluss noch ein kleiner Text den ich verfasst habe.

Was ist schon Liebe?

Ja, was ist das? Ist es nur so ein Gefühl, dass manchmal gut ist, manchmal schlecht?

Oder irgendwas anderes. 

Ist es das jemand zu dir steht, egal was passiert. Ist das wahre Liebe?

Dabei kann doch immer etwas passieren und das akzeptiert der andere dann nicht mehr. 

Es kann sein, dass ein Streit einfach so tief ist, dass man ihn nicht schlichten kann. 

Ein anderer kommt hinzu und zerstört alles. 

Es gibt so viele Gründe. 

Doch was ist schon Liebe?

Es ist das Gefühl, dass das Herz ein Zuhause hat. 

Das Gefühl von jemandem aufgefangen zu werden wenn man hinfällt. Jemand der einen mit immer offenen Armen empfängt. 

Es ist das Gefühl nichts verbergen zu müssen, weil er schon alles weiß. 

Es ist das Gefühl aufgehoben zu sein, einen Platz in dieser Welt zu haben. 

Doch wo oder wie findet man diese Liebe?

Das kann niemand sagen, wann, wie oder wo. Es ist einfach unbeschreiblich. Aber es gibt jemand der dir die Hand reicht sie anzunehmen. Und das ist Gott. Er reicht dir die Hand, unaufhörlich und immer zu jeder Zeit. Du musst sie nur annehmen. Du musst nur sagen, ja Gott ich will dich in meinem Leben, ich will dass du mich leitest und mein Leben begleitest. Und ich sage dir, es gibt nichts schöneres, als ihn immer an seiner Seite zu wissen. Denn er hört immer zu und er liebt dich, so wie du bist. Natürlich kann man nicht sagen: Ich bleibe so wie ich bin, denn Gott liebt mich ja so. Nein. Er liebt dich, aber er möchte dich bewegen, er möchte mit deinem Leben etwas bewirken. Er möchte durch dich etwas bewirken, denn du bist wertvoll, du bist geliebt.

 

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