Wem gehört mein Besitz?
Heute besitze ich ein Transportunternehmen, obwohl ich bei einem Lastwagenunglück mit 24 Jahren, fast mein Leben verloren habe.
Der Unfall
In einem WK (Wiederholungskurs der Armee) sah ich einen Kollegen, welcher sich darum bemühte, einen Lastwagenanhänger in einen Luftschutzkeller zu manövrieren. Ich nahm war, dass er damit überfordert war und bot ihm an, ihm zu helfen. Da ich mit Lastwagen aufgewachsen bin und mich gut auskannte schlug ich vor, den Anhänger von Hand zu schieben. Plötzlich merkte ich, dass der Anhänger nicht mehr die Spur hielt. Ich lehnte mich mit meinem Oberkörper über den Deichsel, um die Handbremse zu betätigen. Doch leider zog die Handbremse nicht. Das vordere linke Rad schlug sogleich an einer Mauer ein und riss damit den Deichsel herum. Es klemmte mich zwischen Chassisrahmen des Anhängers und dem Deichsel ein. Spätere Berechnungen ergaben, dass in einem Moment ca. 20 Tonnen auf meinen Oberkörper drückten. Ich hörte noch wie meine Knochen vom Schlüsselbein nach unten zersplitterten und mir die Luft ausging. Daraufhin wurde es schwarz vor meinen Augen und ich fiel in Ohnmacht. Als ich noch am Unfallort wieder erwachte fühlte ich wie Blut aus meinem Mund lief und ich fast nicht atmen konnte. Ich realisierte, dass ich innere Verletzungen hatte und bekam Angst, dass ich diesen Unfall wohl nicht überleben würde.
Ich schrie zu Gott
Stationen meines Lebens huschten vor meinem inneren Auge vorbei und ich schrie zu Gott, dass er das jetzt sicher nicht zulassen konnte. Ich war noch viel zu jung und hatte noch soviel vor in meinem Leben. Für mich war schon immer klar, dass es Gott gibt, aber in diesem Augenblick brauchte ich ihn ganz besonders. Deswegen ging mein Hilfeschrei klar an diese Adresse. Ich war überzeugt, dass es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war um zu sterben. Ich hatte noch soviel vor und grosse Pläne. Ich hörte aus der ferne die Ambulanz und hoffte, dass diese mich retten könnten. Im Spital wurde ich dann sofort als Notfall behandelt. Einige Tage später realisierte ein Pfleger, dass meine Werte nicht in Ordnung waren. An einem Sonntagabend fielen dann auch alle meine Werte zusammen. Sofort wurden die Ärzte aufgeboten. Nach einer verspäteten Lungenspiegelung stellten die Ärzte fest, dass meine linke Lunge abgerissen war. Rund zwei bis drei Tage schwebte ich nochmals zwischen Leben und Tod hin und her.
Meine Lebensschule
Dass ich heute hier diese Geschichte schreibe zeigt, dass ich überlebte. Dieser Unfall und die Zeit danach veränderte einiges in meinem Leben. Ich lernte, dass das Leben sehr schnell vorbei sein kann. Dass sich in einem Bruchteil einer Sekunde alles ändern kann. Nichts ist mehr so, wie es vorher war. Ich fahre heute manchmal von einem Kunden nach Hause, habe ein gute Gefühl weil ich einen Vertrag abschliessen konnte, bekomme unterwegs Atemnot und muss anhalten weil es mir so schlecht geht. In diesen Momenten realisiere ich, dass es Gott mir gegeben hat. Es liegt nicht in meiner Kraft. Alles liegt schlussendlich in Gottes Hand. Mein Leben und auch mein Besitz. Vor den Menschen sieht es aus als hätte ich viel. Auch auf dem Papier ist das so. Aber ich sehe es anders. Ich habe gelernt, dass ich mit nichts gekommen bin und dass ich mit nichts wieder gehen werde. Alles was ich dazwischen erschaffe oder besitze, habe ich nicht wirklich. Es gehört Gott und er vertraut es mir an. Der Unfall war für mich der grosse Lehrplatz und bis heute endet diese Lebensschule nicht.
Ich bin Daniel Schöni und ich habe einen Gott, welcher konkret in mein Leben eingreift.