Anna-Sophie

Gott Spricht:

Tatsächlich Gott spricht und!...

...Er lässt uns nicht im Stich. Ganz schön viel auf einmal oder?

Er spricht zu uns damit wir seinen Weg erkennen und wir mit seiner Hilfe das aus dem Weg räumen können, was sich als Hürde herausstellt. Ja wirklich, zum Beispiel Unvergebenheit. Als ich einem Jungen nicht vergeben konnte, weil er mich über lange Zeit immer und immer wieder reizte, schlecht hinstelle und versuchte meine Beziehung zu ändern, konnte ich Gottes Willen und seinem Weg nicht folgen. Ich verachtete meinen Nächsten, denn Gott uns aber geboten hat zu lieben. Das ging so lange bis ich richtig wütend war und ich an einem Punkt war an dem ich ihm nicht mehr vergeben wollte und konnte. Ich war zu verbittert. Aber genau an diesem Abend sprach Gott zu mir ich solle ihm vergeben. Ich rebellierte. Ich diskutierte richtig mit meinem „Papa“. Ja ich hörte und redete mit ihm! So wie ich es noch nie vorher getan hatte. Ganz schön krass. Ich war überwältigt, Gott hatte diesem Jungen vergeben und ihm seine Gnade geschenkt und jetzt sollte ich es auch tun. Unmöglich. Und das sagte ich auch so. Doch mein „Papa“ sagte nur, dass ich ihm auch vergeben könne, durch ihn. Tiefer Friede durchflutete mich als ich sozusagen nachgab. Ich konnte ihm jetzt vergeben. Ich hatte so Herzklopfen, als sich dann am nächsten Morgen die Gelegenheit dazu gab. Würde ich das schaffen? Wieder bekam ich diesen tiefen Frieden. Wir redeten. Kurz und knackig. Ich vergab ihn und er vergab doch tatsächlich mir! All das was ich über ihn gesagt und gedacht hatte, vergab er mir genauso wie ich es ihm vergeben konnte. Jetzt können wir auch wieder miteinander reden. Gott ist doch so unglaublich toll, oder?

 

Aber wie kam ich an dem Punkt und worauf baut sich meine Beziehung zu Gott auf ?

Ich wuchs in einer christlichen Familie auf. Der Glaube immer im Mittelpunkt und der Gehorsam. Strengster Gehorsam. Meine Eltern waren das Oberhaupt und hatten immer das letzte Wort. Natürlich. Die Kinder sollen doch ihre Eltern ehren, hab ich recht? Ja das mag wohl stimmen. Aber heißt die Eltern ehren , keine Eigene Meinung haben und immer in Achtsamkeit leben zu müssen? Nein. Es heißt zwar auf die Eltern hören und sie anzuerkennen und zu lieben, jedoch nicht sie zu fürchten und Angst vor ihnen haben zu müssen. Und die hatte ich sehr wohl. Angst wovor, fragst du dich? Angst davor das ich etwas falsches Sagte oder Tat und vor der dann folgende Strafe. Strafen die meine Eltern auf Stellen in der Bibel begründeten. Also gehorchten, mein jüngerer Bruder und ich ohne Widerwillen um nicht Stock, Gürtel oder die Hand meiner Eltern zu spüren. Was trotzdem oft genug vorkam, weil wir wieder irgendwas falsch machten, sagten oder uns gestritten hatten. Für uns war dass das normalste was es gab. Mein Bruder und ich fingen sogar an unsere Probleme auf dieselbe Art und Weiße zu klären. Wir prügelten uns. Anscheinend waren wir Hoffnungslos, meine Eltern wussten nicht mehr weiter und verschärften ihre Strafen. Wir wurden immer mehr abgeschottet von der Welt da draußen und so wurde all das immer normaler für uns. Wir managten den Schulalltag, Freizeitaktivitäten und Gemeinde aber was Zuhause passierte war ein Tabu-Thema. Mein Bruder rutschte immer weiter ab und meine einzige Hoffnung war Gott. Der würde mich da schon rausholen. Doch wie? Ich lernte ja in der Gemeinde viel über eine persönliche Beziehung zu ihm. Ich hatte sogar eine Patin mit der ich mich regelmäßig traf und sprach. Es war also nach außen hin alles ok. Wie sollte mich Gott da aus etwas rausholen, was nicht bekannt ist? Wie kann er mir helfen oder Hilfe schicken wenn ich doch selber denke das ist vollkommen normal? Das alles wurde mir klar als ich in einem Camp war, welches ich regelmäßig jedes Jahr besuchte. Wie so oft hatte ich ein Hoch-Gefühl, kennst du das auch? Wenn du von irgendeinem Camp kommst und denkst es wird alles besser und doch fällst du wieder hin? So ging es mir damals nach fast jedem dieser Camps. Doch dieses mal sollte es anders sein. Ich erkannte also, dass ich mit jemanden über das was Zuhause war reden sollte. Wie schwer es dann doch war das „normale“ Auszusprechen und zu bekennen, weil es ja eben doch nicht „Normal“ war. Eine schockierende Neuigkeit für mich, die mich komplett zusammenbrechen ließ. Ich klagte Gott an. Warum konnte er nicht stillschweigend handeln, ohne dass ich seelische Schmerzen leiden musste? Warum Ich? Was hatte ich getan? War ich böse gewesen? Doch damit war das ganze noch nicht zu ende. Um mir zu helfen, riefen Leute aus dem Camp eine Hilfsorganisation in unsere Nähe an und dort eine vorübergehende Wohnmöglichkeit zu finden. Doch das die Leiterin die beste Freundin meiner Mutter war wusste keiner. Es passierte also nichts, außer dass ich Zuhause ein gewaltiges Donnerwetter erlebte, wie ich es wagen könne so etwas zu erzählen. Die Situation stagnierte. Ich war frustriert, gerade jetzt da ich wusste es ist nicht normal. Wie konnte Gott, der doch so gnädig ist, so etwas zulassen? Ich fing an nach ihm zu suchen. Ging in eine Hausgemeinde in der meine Eltern nicht waren und auch in der Schule interessierte mich der Gebetskreis und tatsächlich die Situation verbesserte sich. Endlich redete ich über das was war und mein Bruder zog mit mir am gleichen Strang. Mit der Hausgemeinde gab es dann Gespräche mit unseren Eltern. Ich war Gott so dankbar und dachte endlich wird alles gut. Doch seine Wege sind unergründlich. So kam es also, dass ich psychisch total ausgelaugt war. Mir ging es dreckig. Ich schrie nach Aufmerksamkeit und meinen verlorenen Gefühlen. Doch Gott hörte nicht. Jedenfalls nicht so wie ich wollte. Es kam mal wieder zu einem gewaltigen Streit zwischen mir und meinem Bruder der sich so ausweitete, dass meine Mutter sogar beteiligt war. Sie verteidigte ihn. Ich konnte nicht mehr. Sprach Gott etwa zu mir ich solle mein Leben beenden? Nein, das konnte nicht sein. Er will, dass wir leben und sein Werk tun. Mein Leben war noch nicht zu Ende, auch wenn es sich so anfühlte. Also tat Gott den nächsten Schritt und schickte mich ins Krankenhaus. Es gab keinen besseren Ort um meine Situation zu ändern und dass wusste er. Ich bat um Hilfe, die ich dann auch bekam. So blieb ich noch eine Woche im Krankenhaus, mit der Diagnose „Stumpfes Bauchtrauma“ auch wenn die Ärzte nicht wirklich was fanden, außer blauen Flecken und ähnliches. Mein himmlischer Vater sorgte dafür, dass ich mit 4 anderen christlichen jungen Mädchen in einem Zimmer lag. Wir ermutigten uns gegenseitig und ein Mädchen schrieb mir diese Wort:

„Ich liebe mein Leben und du solltest dein Leben auch lieben. Denn ohne dich würde jemand in der großen, weiten Welt fehlen.“

Gott hatte mir eine Antwort gegeben auf meine Frage wofür es sich lohnt weiter zu leben. In einem kleinen Mädchen welches keine Ahnung von meiner Lebensgeschichte hatte.

Wie ging es weiter?

Jetzt war so ziemlich der einzige in meinem Leben der Konstant geblieben war Gott. Er kannte meinen Weg und er managte das Ganze. Das Krankenhaus war der erste Weg und jetzt kam der zweite und mit jedem Weg lehrte mich Gott wer er ist. So kam ich also nach dem Krankenhaus in ein Mutter-Kind Haus. So allein wie ich war bat ich Gott, dass er mir Leute an die Seite stellt. Es kam keiner. Sollte ich etwa allein bleiben? Wiedermal war ich am Zweifeln und deprimiert. Warum tat Gott nicht einfach dass worum ich ihn bat? Hörte er mich etwa nicht? Warum hatte er mich hier her geführt wenn er nicht weiter wusste? Ich war wütend und ausgelaugt, da ich während dieser Zeit auch noch in die Schule ging. So pendelte ich also jeden Tag hin und her, die Leute in der Schule wussten nicht mit mir umzugehen, also hielten wir Abstand voneinander bis auf eine Person. Ein Mädchen was ich vorher nie wirklich mochte. Sie redete mit mir, war ganz normal. Doch ich sah es nicht. Ich wollte, dass Gott mir einen aus meiner Verwandtschaft an die Seite stellt. Ich versuchte es sogar mit einigen. Doch jedes Mal löste das nur Verwirrung aus. Meine Mutter hatte andere Dinge über meinen Aufenthalt und die Gründe dafür erzählt. Nach etwa 1 Monat kam dann der nächste Schritt, der für mich Gefühlsmäßig schon längst überflüssig aber für Gottes Zeitplan genau richtig war. Ich kam in eine Pflegefamilie und siehe da im selben Dorf wohnte eben jenes Mädchen was in der Schule so nett zu mir war. Wir wurden Freunde. Die Familie in der ich jetzt war hatte noch 4 andere Kinder. 2 große Jungs und 2 kleinere Mädchen. Ich lernte in Gemeinschaft zu leben und wieder klagte ich Gott an, denn ich hasste die Gemeinschaft. Ich wollte allein sein, in meinem Zimmer und grübeln. Kein Wunder, dass ich da schwere Depression bekam. Eine Zeit lang ging, dass aber noch ganz gut. Mein Pflegevater redete viel mit mir und ich suchte mir die Liebe in einem Jungen. Also brauchte ich Gott nur als Bitte-Bitte Gott sozusagen und meine Beziehung zu ihm staubte ein. Als dann ein halbes Jahr vergangen war. Es war Weihnachten. Brach ich erneuert zusammen und wieder war ich nah dran mein Leben ein Ende zu setzten. Die Depression war hervorgedrungen. Ich konnte sie nicht mehr allein bewältigen, wie ich es bisher versuchte. Verzweifelt versuchte ich wieder mit Gott zu reden, aber ich dachte er hört mir doch eh nicht zu. Jetzt da ich ihn nicht mehr gebraucht hatte. Mir meine Liebe bei meinem damaligen Freund suchte. Also sagte ich zu ihm: „Ich brauch zwar Hilfe, aber ich weiß nicht ob du das überhaupt noch willst“. Warum sollte er auch. Ich war doch eh nutzlos für ihn. Eine kleine Schlampe. So dachte ich und Gott hörte doch. Ich bekam einen Platz in der Klinik. Ein Wunder und ich war wütend und glücklich zu gleich. Sollte ich doch eigentlich noch 14 Wochen warten und hatte mich auch darauf eingestellt meine neu gewonnenen Freunde erst dann wieder zu verlieren. Weit gefehlt. Jetzt musste ich von einem Tag auf dem anderen in die Klinik. Konnte noch nicht mal allen Tschüß sagen. Und wieder fühlte ich mich alleine. Meine Beziehung lief nicht gut und anscheinend hatte Gott mich auch schon wieder hängen lassen. Doch wieder weit gefehlt. Ohne ihn hätte ich den Klinikplatz wohl nie bekommen. Oder eben erst 14 Wochen später.

Die Klinik und danach

Gott hatte mich also nicht im Stich gelassen, nur anders gehandelt als ich dachte. Er weiß eben doch was besser ist für uns. Auch wenn wir es anders sehen im Rückblick wird uns vieles mehr bewusst und so weiß ich jetzt auch, dass Gott selbst in der Klinik bei mir war. Dabei hab ich mich so vor ihm geschämt, dass ich das was er mir gegeben hatte, mein Leben, nicht auf die Reihe bekommen hatte. Aber er war trotzdem da und nicht nur er war da sondern auch meine neu gewonnene Freundin. So vergingen also die Tage in der Klinik und ich lernte mit mir selbst umzugehen und dass Gott Pläne für uns hat die nicht immer unseren Vorstellungen entsprechen und wir oft erst im Nachhinein sehen wofür die Wege gut waren. Außerdem durfte ich auch lernen, dass Gott alle Dinge zu einem besseren wendet oder dazu nutzt um uns Dinge beizubringen oder eben auch dazu, dass wir schon wissen mit bestimmten Dingen umzugehen. Damit komme ich zu meinem nächsten Weg den Gott mich führt. Noch steck ich da mitten drin. Mein Jahrespraktikum in der Landwirtschaft und gleichzeitig eine Art Bibelschule und Lebensschule. Ich durfte also nach der Klinik 18 werden und musste mir einen Ausweg suchen. Ich war kein Pflegekind mehr. Mit meiner Familie hatte ich keinen Kontak. Nur hin und wieder mit meiner kleinen Schwester. Sie ist 5 jahre jünger als ich und die Prinzessin gewesen. Jedenfalls in meinen Augen. In Gottes Augen sind wir alle Prinzessinnen und Prinzen. Jedenfalls war dadurch auch meine Familie kein Weg für mich. So entschied ich mich die Schule abzubrechen und ein FSJ oder FÖJ zu machen und das attraktivste war, dass wo ich dann war. Eine Lebensschule mit Gott. Wie praktisch. Doch auch da war nicht immer alles „Friede, Freude, Eierkuchen“. Immer wieder stieß ich an Grenzen meinerseits und auch an die Grenzen der anderen. Meine Beziehung ging zu Bruch aber dadurch durfte ich einen ganz besonderen jungen Mann kennenlernen. Ich hoffe das wir den Weg zuende gehen werden aber wer kennt schon Gottes Pläne? Das Jahr prägte und lehrte mich. Wir (die Gruppe) erlebten gute und schlechte Zeiten miteinander.

Das große Jetzt

Ich hab meine Ausbildung angefangen, suche Gemeinschaft in einer Jungen Gemeinde und geh meinen Weg.

Mein Vater ist da. Dass weiß ich, trotzdem gibt es Zeiten da zweifle ich immer noch. Mag es auch Gottes Stimme sein oder vielleicht sein Wille. Aber wenn ich irgendwann zurück schaue werde ich Gottes Wirken sehen.

Schau doch mal in dein Leben zurück. Was siehst du? Wie hat Gott bei dir gehandelt? Was hast du gelernt? Gott geht nicht immer die Wege die wir wollen mit uns aber es dient uns zum besten. Mögen wir auch erstmal wütend, enttäuscht oder verletzt oder etwas verwirrt sein. Er spricht und bleibt immer an unserer Seite. Egal was wir getan haben und wie unsere Vergangenheit aussieht. Er liebt dich. Das durfte ich lernen, ich weiß vertrauen ist schwer. Ich kann es auch noch nicht. Ich bin gespannt. Sei du es auch!

 

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