Thomas Schmitt

Ulm, Germany

Das Leben, das ich immer wollte

Ich bin als Einzelkind in einer traditionell eher evangelischen Familie aufgewachsen. Es war einerseits gängig sowohl an Weihnachten als auch an Ostern in die Kirche zu gehen. Ferner waren auch die Taufe als Säugling und die Konfirmation als Teenager in unserer Familie üblich. Meine Eltern beteten anfangs immer noch bevor ich schlafen ging, bis mir das schließlich zu peinlich wurde. Darüber hinaus hatten wir als Familie andererseits nichts weiter mit Kirche oder Glauben zu tun, in unserem Alltag spielte es absolut keine Rolle. Mein Leben drehte sich viel mehr und ganz andere Dinge.

Ich fing schon in jungen Jahren an Fußball zu spielen und merkte, dass ich viel Freude daran habe und auch begabt darin war. Ich wurde immer besser und durfte mit 14 Jahren sogar in der höchsten Spielklasse Deutschlands spielen. Schließlich war ich dort irgendwann nicht mehr gut genug und wurde ausgemustert. Dies löste eine erste kleine Sinnkrise in meinem Leben aus. Ich begann am Wochenende mit meinen Freunden feiern zu gehen und fing an zu rauchen. Die Schule wurde mir immer gleichgültiger und meine Noten immer schlechter. Alles, was für mich zählte, waren die Feste am Wochenende. So erstreckte es sich über Jahre und wurde immer intensiver, allerdings fühlte ich mich zunehmend leerer und unzufriedener. Ich verliebte mich zum wiederholten Male unglücklich in ein Mädchen und wollte schlussendlich meinem Leben ein Ende setzen, weil für mich im Leben alles schief zu laufen schien. Es geschah, als ich eines Abends wieder betrunken war, dass ich mir vornahm mich in mein Auto zu setzen, irgendwo gegen einen Baum zu fahren und allem ein Ende zu setzen. Auf dem Weg dorthin hatte ich einen Unfall. Mein Auto erlitt zwar einen Totalschaden, ich blieb jedoch unversehrt. Ich ordnete dies nicht etwa einer Bewahrung Gottes zu, sondern viel mehr meiner eigenen Unachtsamkeit. Man könnte auch sagen Glück im Unglück.

Einige Wochen später lernte ich erneut ein Mädchen kennen. Ich verliebte mich in sie und sie sich auch in mich. Allerdings sollte es diesmal aus einem anderen Grund nicht funktionieren, denn sie war Christin. Ich dachte, das sei ich doch auch. Als es sich immer mehr zuspitzte und einer Entscheidung bedarf, meinte sie wir sollten mal eine Woche keinen Kontakt haben, denn sie wolle beten, fasten und Gott befragen, ob wir denn zusammen kommen sollten oder nicht. Am Ende der Woche meinte sie schließlich Gott habe nein gesagt. Das viel mir natürlich schwer zu glauben, denn ich konnte mir nicht vorstellen warum Gott, falls es ihn denn gebe, in eine solche doch unwichtige, persönliche Situation reden sollte. Sie ging jedenfalls immer in eine Freikirche und ich dachte, wenn ich einfach mit ihr immer mitginge, dann würde sie ihre Meinung schon ändern. So ging ich mit ihr mit zu einem der Gottesdienste, den sie besuchte und registrierte, dass diese Leute genau das zu haben schienen, was ich mein Leben lang suchte und doch nie erlebte. Ich überlegte mir, dass ich mir das vielleicht nur einbildete, wollte das allerdings unbedingt auch erfahren, falls es denn doch stimmte. Es wurde dort immer wieder von dem Jesus der Bibel gesprochen, dass man ihn erleben könne und dass er einem ein erfülltes Leben schenken möchte. Dies wollte ich selber erleben und mir nicht einfach einreden lassen. Ich ließ mich mal darauf ein und besuchte regelmäßig mit ihr diesen Jugendgottesdienst und ich merkte, wie sich mein Leben anfing zu verändern.

Zwei Monate später ging ich zu einer Freizeit, die von der Kirche, zu der ich ging, organisiert wurde. Als wir dort an einem Tag zu Gott Lieder sangen, stand ich an meinem Platz und ich spürte eine solche Liebe wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte. Ich habe zwar sehr gute Eltern und hatte auch gute Freunde, aber diese Liebe, die ich dort erlebte habe, war etwas völlig anderes. Derjenige, der mein ganzes Leben kennt, jeden Fehler, und jeden Augenblick meines Egoismus, er zeigte mir, dass er mich unendlich und bedingungslos liebte. Es fehlen Worte um zu beschreiben wie sehr Gott mich in diesem Moment ausfüllte. Ich hatte gefunden wonach ich mein Leben lang suchte. In diesem Augenblick traf ich eine Entscheidung diesem Gott mein Leben lang nachzufolgen, nicht nur einmal die Woche in einen Gottesdienst zu gehen, sondern ihm mein ganzes Leben anzuvertrauen.

Meine ganze Familie und meine Freunde merkten, dass mit mir etwas geschehen war, ich war nicht mehr derselbe. Zunächst dachten meine Eltern und Freunde, ich sei in einer Sekte gelandet. Allerdings merkten sie, dass ich nicht irgendwie komische wurde, sondern mich zum Positiven veränderte und sie freuten sich über diese Veränderung. Ich wollte unbedingt, dass alle auch diesen Gott erleben so wie ich es erlebt habe. Ich wusste, ich war nicht perfekt, allerdings auch, dass dieser Gott mir Vergebung schenkte und mich veränderte. Diese Freude, die ich darüber hatte, was Jesus für mich getan hat, hat sich bis heute nicht geändert und ich habe den großen Wunsch diesen Gott immer besser kennen zu lernen und dazu beizutragen dass noch andere Menschen ihn auch in ihrem eigenen Leben erfahren.

 

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