Noel Bossart

St. Gallen, Switzerland

Alleine im Dschungel

Die Dunkelheit senkte sich über das Land, ich machte mich mit dem klapprigen Fahrrad auf den Heimweg. Ich hatte etwas gegessen und ein paar Bier getrunken. Alleine. Ich entfernte mich immer mehr von der Zivilisation – wenn man das kleine Kaff denn so nennen konnte. Frustration kroch in mir hoch wie eine Schlange die sich um sein Opfer windet und es langsam erdrückt. 

Majestätische Mangobäume standen Wache, als ich von der staubroten Feldstrasse die Auffahrt hochging. Ein schmaler Weg führte hinter dem Anwesen immer tiefer in den Dschungel zu meiner Hütte. Meter für Meter machte meine Frustration starker Einsamkeit Platz. Ich war der einzige Gast in diesem gottverlassenen Drecksloch am Ende der Welt. Alleine lag ich auf dem Doppelbett in diesem romantischen Bungalow und machte mir Gedanken.

Warum lag sie nicht da? Einfach nur daliegen, neben mir. Ich wollte ihre Gegenwart spüren, den Atem hören, mit ihr meine Erlebnisse teilen. Warum war ich alleine? Immer noch? Tränen der Verzweiflung und der Wut bahnten sich mit Gewalt einen Weg. Gott! Du hast doch gesagt, dass es nicht gut ist, alleine zu sein! Sie sagen, du alleine genügst. Warum ist dann diese Leere in mir, dieses Loch?! Gott!

 

AM NÄCHSTEN MORGEN WAR DIE VERZWEIFLUNG ETWAS ABGEFLAUT

Vorbei an Schmetterlingen im Liebestanz und kelterte hinunter zu einen Felsvorsprung, mitten in einer Steilwand. Die Felswand ragte bedrohlich über mir auf und fiel zu meinen Füssen hunderte Meter in die Tiefe. Vor mir spannte sich das grüne Dickicht kilometerweit über das brasilianische Hochland. Dort schüttete ich Gott mein Herz aus und erzählte ihm von meiner Not. Ruhe und Mut erfüllte mein Innerstes und ich wusste, egal wie es ausgehen würde, Gott ist auf meiner Seite.

 

PLÖTZLICH PASSIERTE ETWAS UNVORSTELLBARES

Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich die Einsamkeit, das Alleinsein geniessen. Ich liebte es, durch die Steppe zu wandern, die Schönheit der Natur in mich aufzusaugen, in Flüssen zu baden und von Klippen zu springen. Alleine. Aber mit vollem Herzen. Freude und Leben erfüllte mich. Gott war bei mir.

Da habe ich mich entschieden, meine Lovestory von Gott schreiben zu lassen. Ich spüre, dass mich Gott führt und ich nicht aus eigener Energie kämpfen muss. Ich möchte nicht aus dem Druck meiner inneren Leere, sondern aus übervollem Herzen lieben.

 

MANCHMAL ERWACHT DIE SEHNSUCHT VON NEUEM

Dann erinnere ich mich daran, dass Gott treu ist und meine Herzenswünsche kennt. Die Worte der Bibel schenken mir in solchen Momenten Mut:

»Du aber vertrau auf den Herrn und tu Gutes. Bleib im Land, sei zuverlässig und treu. Freu dich über den Herrn, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst. Lass den Herrn deinen Weg bestimmen, vertrau auf ihn, und er wird handeln.«

Die Bibel, Psalm 37:3-5

 

VIELLEICHT BEFINDEST DU DICH IN EINER ÄHNLICHEN SITUATION

Du sehnst Dich nach der Nähe und Geborgenheit einer Beziehung. Habe Mut, diese Not ganz ehrlich und offen mit Gott zu besprechen. Lasse los und vertraue darauf, dass es gut ausgeht – selbst wenn es anders kommt als Du planst.

Ich bin Gott dankbar für meine Geschichte. Durch sie habe ich die Schönheit und Kraft im Alleinsein entdeckt und kann diese Zeiten der Ruhe heute immer mehr geniessen.

 

— Read more —
Contact me Learn more about Jesus

Similar stories