...der Druck war kaum auszuhalten als ich vor den drei Experten stand, die über mein weiteres Schicksal entscheiden sollten. Nervös musste ich ein paar Mal leer Schlucken. Dann ging es los.

Der seidene Faden

Dreieinhalb Jahre meines Lebens hatte ich in mein Studium investiert und nun stand alles auf der Kippe. Ich war am Ende meines Studiums und es ging nur noch um meine Abschlussarbeit, ohne welche ich kein Diplom bekommen würde.

Obwohl ich eigentlich genug Zeit gehabt hätte und ich schulisch sonst keine grosse Mühe hatte, hing nun alles durch mein eigenes Verschulden am seidenen Faden. Der schriftliche Teil meiner Arbeit war schon ungenügend bewertet worden und meine einzige Chance war, mit der mündlichen Präsentation aufzuholen.

Ich betrat also den Raum und starrte in die Augen der Experten die mich von nur einem Meter Entfernung über ihre Brillenränder hinaus kritisch beäugten. Erwartungsvoll sassen sie da, während ich mich einrichten musste und wusste, dass vieles von der nächsten halben Stunde abhing.

Und in diesem Augenblick war ich doch irgendwie erstaunlich gefasst und ruhig.

„...du hast mich schon gesehen“

Tief in mir drinnen wusste ich, dass ich nicht einfach ein Zufallsprodukt auf dieser Welt war. Wie in der Bibel steht (Psalm 139) wusste ich:

„Du (Gott) hast mich geschaffen - meinen Körper und meine Seele, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.

Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast - das erkenne ich!

Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen.

Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben - noch bevor einer von ihnen begann!“

Ich wusste vielleicht nicht WAS passieren würde und wie es weitergeht.

Aber ich hatte Sicherheit, DASS es weitergeht, und dass Gott schon wusste was passieren würde. Selbst wenn ich diese mündliche Prüfung vergeigte, Gott würde mich weiterführen.

Schlussendlich habe ich diese letzte mündliche Prüfung doch bestanden und zwar mit einem der besten Ergebnisse meines Jahrgangs. Ich bin überzeugt, dass das nicht nur meine Leistung war, sondern dass es Gnade von Gott war. Er ging mit mir diesen Weg. Ich verstehe Gnade als ein unverdientes Geschenk, wie zum Beispiel auch das Angebot dass Jesus jedem von uns persönlich macht. (Mehr dazu im Video unter „Über Jesus“).

Gott investiert in mich

Auch jetzt noch komme ich immer wieder komme ich an meine Grenzen, verbocke aus eigener Schuld heraus irgendwas. Doch gerade in meinem Versagen oder in meinem Schmerz ist es Jesus der mich tröstet, trägt und mir wieder auf wundersame Weise aus der Patsche hilft. Er investiert in mich. Meine Beziehung zu ihm schenkt mir eine Perspektive und Sicherheit, die mir eine gewisse Unbesorgtheit sowie Sinn und Identität gibt. :-)