Hans-Bernhard

Zurück zu Gott

Als Kind war ich oft ausgelassen und fröhlich. Ausgiebiger als meine drei älteren Schwestern verbrachte ich viel Zeit mit Freunden. In der Kirchgemeinde lernte ich Singen, bekam spannende Geschichten erzählt und biblische und kirchliche Grundlagen gelehrt. In der rauen schulischen Umgebung ging es mir dagegen weniger gut. Und trotz der familiären Hingabe meiner Eltern herrschte zu Hause oft Streit; meine Mutter war einerseits liebevoll, andererseits aber auch schnell ungehalten und zornig. Mit 14 Jahren kam ich in die Junge Gemeinde – einen christlichen Treff junger Leute. Der Abstand von zu Hause und der Schule tat mir gut. Mir gefiel das Zusammensein, das Liedersingen, die Themenabende, Ausflüge und Feiern. Wir organisierten Vieles selber. Dabei lernte ich auch, persönlich zu Gott zu beten. Das hat mich geprägt.

Nach einigen Jahren verliebte ich mich in ein Mädchen aus der Gemeinde. Wir fanden zusammen. Staunen und Dankbarkeit prägten zunächst unsere Beziehung. Aber wir hatten unterschiedliche Ansichten zu Ehe und Sexualität. Zwei Jahre rangen wir, wie wir damit umgehen sollten. Und ich war viel im Gebet. Ich fühlte mich nicht verstanden. Die gemeinsam besuchten Seelsorgegespräche stellten mich nicht zufrieden. Die Gemeinde bot viele Möglichkeiten zur kulturellen Mitgestaltung, aber ich fand in ihr keinen geistlichen Halt mehr. Kontakte zu Freunden pflegte ich immer weniger. Schließlich übernahm ich resigniert und zornig die Lebensvorstellungen meiner Freundin. Mit Gott redete ich nicht mehr. Unser Beziehungsproblem schien gelöst. Nach weiteren sieben Jahren war die Beziehung plötzlich zu Ende. Ich fiel ins Bodenlose.

Intuitiv begann ich wieder zu beten. Ein guter Freund hörte mir geduldig zu; er und seine Frau unternahmen Ausflüge mit mir. Ich begann, einen Hauskreis zu besuchen, der mir vor Jahren angeboten wurde: Wöchentlich tauschen wir uns über Erlebnisse aus, sprechen über Glaubensthemen, beten zu Jesus und singen Loblieder. Den mental anstrengenden Bauberuf gab ich auf und studierte von Neuem. In der Studentengemeinde gestaltete ich Gemeindeleben mit. Es ergaben sich neue, dauerhafte Freundschaften. Studium und Berufsumstieg gelangen mir unerwartet gut. Das alte Haus, in dem ich wohne, ist ein angenehmer Rückzugsort. Meine Geschwister besuchen mich gern mit ihren Familien – so wie wir es schon hielten, als die Eltern noch lebten. Auf vielfältige Weise kann ich erkennen, wie Gottes Hand über mir ist. Auch wenn mir oft die passenden Worte fehlen – über das persönliche Gebet finde ich Halt und Hoffnung. Ich liebe es, mit der Gitarre Loblieder zu singen. Ohne Gott will ich nicht mehr sein und bin gespannt, was er mit mir noch vorhat.

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