Ein Geschenk fürs leben
„Endlich klappt es!“ Lange schon hatte ich den Wunsch, als Austauschstudentin die USA zu erkunden. Die Vorbereitungszeit verging wie im Nu – ich hatte meine zwei Koffer gepackt und freute mich auf ein Jahr in der Fremde. Das Jahr brachte jedoch mehr mit sich, als ich dachte...
...ein erster Schritt ins Unbekannte
Es war einer meiner letzten Abende in der Schweiz, als ich merkte, dass mein damaliger Freund irgendetwas belastete. Wir setzten uns auf eine Bank am See und als ich ihn darauf ansprach, atmete er tief durch. Dann begann er mir zu erklären, dass er diese Beziehung nicht länger mit gutem Gewissen aufrechterhalten könne. Als er mir aufzeigte, dass sein Glaube an Gott und mein fehlender Glaube nicht zusammen passten, hatte ich das Gefühl, ihn völlig zu verstehen. Erstaunt über mein Verständnis, sagte er ein wenig verzweifelt: „Weisst du, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann? Gott streckt jedem sein Geschenk entgegen, aber die Leute wollen es einfach nicht annehmen!“
...Es wurde ruhig und ich lies meinen Blick über den See schweifen. In meinem Kopf wiederholten sich seine Worte – was meinte er wohl mit dem „Geschenk“? Und glaubt er wirklich, dass es einen Gott gibt? ... Mit einem mulmigen Gefühl zu etwas Inexistenten zu sprechen, sagte ich innerlich: „Hmm, ich nehme das Geschenk schon an...wenn es Dich gibt.“
Denn wer bittet, der bekommt und wer sucht, der findet
Die Abschiedstränen abgewischt, stieg ich aus dem Flugzeug und wurde herzlichst begrüsst – mein erster Tag in den USA! Die erste Zeit in meiner Gastfamilie war herausfordernd, einfach anders als zu Hause. Sie beteten mit haltenden Händen vor jeder Mahlzeit und umarmten mich vom ersten „Gute Nacht“ an jedes Mal vor dem Schlafengehen. Als wir das erste Mal am Sonntag zur Kirche gingen, konnte ich überhaupt nicht einordnen, was ich sah: Bühne, Schlagzeug, Flügel und Mikrophone?! Das war nicht annähernd, was ich mir von der katholischen Kirche gewohnt war. Doch bevor ich weiterdenken konnte, startete der Gottesdienst „der anderen Art“. Es war revolutionär – der Prediger („normaler“ Familienvater) war sogar für mich leicht verständlich. Und die Musik erst – normale „Radio-Lieder“, einfach mit christlichem Inhalt!
In der Folgezeit gewann ich nicht nur meine Gasteltern so richtig lieb, sondern auch die Kirchenbesuche. Ich erinnere mich noch an entscheidende Worte unseres Predigers an einem Sonntag im November. Er sagte mit funkelnden Augen: „Wenn du Gott nicht kennst und du ihn kennen lernen möchtest, dann sprich das Gebet mit.“ Und ich betete mit – im Stillen, für mich ganz alleine.
Gebet erhört
Als das Abenteuer-Jahr „USA“ langsam aber sicher zu Ende ging, sassen meine zwei besten US-Freundinnen, meine Gasteltern und ich in meinem Lieblingsrestaurant. Den Abschiedsbrief meiner Gasteltern in den Händen haltend, las ich erstaunt: ... „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein einziger Tag verging, an dem du Daddy nicht über die Bibel ausgefragt hast.“ Dessen war ich mir überhaupt nicht bewusst gewesen. Und obwohl niemand wusste, dass ich an diesem einen Sonntag im November das Gebet des Pastors mitgebetet hatte, waren die Auswirkungen für meine Mitmenschen offensichtlich. Ich begann täglich für mich die Bibel zu lesen und hatte viele Fragen. Aber das Erstaunliche war: Der Glaube, dass das alles stimmte – dass es einen Gott gibt, der mir sein Geschenk entgegenstreckt und ich durch dessen Annahme wahrhaftig verändert werde– war einfach da; eben, geschenkt.
Verändert für immer?
Wenn ich auf diese Zeit zurückschaue, scheint es manchmal surreal. Obwohl ich nicht an einen Gott und schon gar nicht an eine von Menschenhand geschriebene Bibel geglaubt hatte, hatte sich mir Gott gezeigt - aufgrund eines einfachen Gebets. Und das Resultat war kein einmaliges Erlebnis, sondern eine wahrhaftige Veränderung, die bis heute meinen Alltag bestimmt.
... was denkst du?
Geht es dir genauso, wie mir damals? Sind dir die Wörter „Gott“, „Kirche“ und „Bibel“ fremd und scheinen kaum Relevanz zu haben? Und wie soll man schon einen Gott „kennenlernen“?!
Wenn du ähnliche Fragen hast oder du mehr wissen möchtest über das Gebet, das ich damals sprach, dann melde dich ungeniert bei mir. Ich freue mich auf deine Nachricht!