Ich bin mit einem stark verzerrten Gottesbild aufgewachsen. Für mich war Gott eher wie ein Polizist oder ein Richter, immer bereit, mich bei der ersten Gelegenheit zu bestrafen. Als ich 14 Jahre alt war, befand ich mich in einer schwierigen persönlichen Situation: In der Familie gab es viele Spannungen und wir stritten uns oft. Unbewusst wuchs in mir der Gedanke, ich sei die Ursache aller Probleme.

Ich hatte das Gefühl, die Liebe meiner Eltern verdienen zu müssen und da ich es nicht schaffte, fühlte ich mich abgelehnt und unzufrieden. Dasselbe galt in Bezug auf Gott, von dem ich scheinbar keinen Trost erhielt.

Veränderte Eltern

Die Situation begann sich zu verändern, als meine Eltern von Jesus Christus reden hörten. Ein evangelischer Pastor erklärte ihnen, dass sie eine persönliche Beziehung mit Gott brauchten und die Vergebung, die nur Jesus Christus geben kann. Ich erinnere mich noch gut an den Abend, als sie sich der Liebe Gottes hingaben. Nach diesem Abend begann ich deutliche positive Veränderungen in ihrem Leben zu sehen.

Nachdem ich sie mehrere Monate lang kritisch beobachtet habe, wollte ich diesen Gott, der meine Eltern so verändert hatte, auch kennenlernen. Meine Mutter erklärte mir, ich könne Gott einfach für meine Sünden um Vergebung bitten und Ihn als Herrn und Erlöser in mein Leben einladen. Ich hatte Mühe, dies zu akzeptieren. Es schien mir zu einfach.

Nun war ich dran

So entschied ich mich, noch am selben Abend in meiner Bibel zu lesen, in der Hoffnung darin Hilfe zu finden. Ich las mehrere Bibelverse, die von meiner Sünde sprachen, von der Liebe Gottes für mich, vom Opfer, das Jesus Christus am Kreuz erbracht hatte und vom ewigen Leben, das Er mir anbieten wollte. Was ich las, berührte mich tief.

Obwohl ich noch ein Kind war, begriff ich, dass ich vor Gott weder gut noch gerecht war. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich Gott aufrichtig für meine Sünden um Vergebung bitten. Ich tat es ohne Schuldgefühle, ohne Scham, aber mit einer tiefen Freude und mit der Gewissheit, Vergebung bekommen zu haben.

Im gleichen Augenblick hatte ich begriffen, dass ich mir Gottes Liebe nie mehr werde verdienen müssen, ich konnte sie einfach als ein Geschenk Gottes annehmen. Ich erinnere mich, niedergekniet zu sein und Jesus Christus gebeten zu haben, in mein Leben zu kommen, mein Herr zu werden und mich zu leiten.

Ein neues leben

Seit jenem Tag hat sich mein Leben verändert und ich habe diesen Schritt nie bereut. Meine Probleme sind nicht einfach verschwunden, und ich habe viel Zeit gebraucht, um richtig zu verstehen, was an dem Abend in meinem Leben geschehen war. Mit der Zeit habe ich immer besser begriffen, dass ich von Gott geliebt bin und in mir ist der Wunsch gewachsen, Ihm von ganzem Herzen zu dienen. Ein Prozess, der mich schliesslich zur Entscheidung geführt hat, Pastor zu werden.

Heute ist es mein Wunsch,  jenen Gottes Liebe für uns zu vermitteln, die sie noch nicht erfahren haben, eine Liebe, die mein Leben völlig verändert hat und die auch dein Leben verändern kann.