Beate

Dresden, Germany

Mich gibt's - zum Glück!

Weinend kam ich von der Schule nach Hause. Das war in der 3. Klasse und der Grund war: ich hatte drei Fehler im Diktat und das war schlimm, jedenfalls in den Augen meiner Mutter. Ängstlich erwartete ich schon ihre Strafreden. Mein Weinen war allerdings nur gespielt. Ich wollte meiner Mutter zeigen, dass es mir sehr leid tut und hoffte auf eine gekürzte Strafrede. Es gab noch manche solcher Geschichten, die zeigen, wie leistungsorientiert ich aufwuchs. Ich sollte brav sein und gute Zensuren nach Hause bringen. Mein Eindruck war, dass ich nur dann geliebt bin.

Mit 14 entschied ich mich, mit Jesus zu leben. Auslöser war eine Veranstaltung. Ich wollte in den Himmel und nicht in die Hölle kommen. Darum habe ich Jesus in einem Gebet gesagt, dass er in mein Leben kommen soll und ich nach seinem Willen leben möchte. Später erst merkte ich, dass ich mein Leistungsdenken unbewusst auch auf Jesus bezog. Ich habe Jesus gerne gedient, habe mich sehr engagiert und manches Leid für ihn ausgehalten. Ich war nicht unglücklich dabei. Es schien mir völlig normal zu sein, mit guten Leistungen zu gefallen. Wie gesagt, mehr unbewusst.

Jahre später, ich war Ende 30, bin ich für ein Auszeit in eine Lebensgemeinschaft gegangen. Anfangs sagten mir dort viele Leute, dass sie sich echt freuen, weil ich da bin. Ich konnte es kaum glauben. Sie kannten mich noch nicht und sie hatten auch noch nichts von mir. Warum sollten sie sich freuen über mich? Bald merkte ich, dass sie es ernst meinten. Das war neu für mich. Ich wusste schon lange, dass Jesus mich bedingungslos liebt – allerdings eher theoretisch. Jetzt begann mein Herz zu heilen.

Ein Buch brachte mich darauf: die Rolle meines Lebens ist, Gottes Geliebte zu sein. Ich war überwältigt und beschloss: 'Jetzt nehme ich das ernst.' Ich wollte es glauben, und dankte Jesus dafür. Mit einem Mal war mir, als hätte ich jahrelang Kapseln genommen mit der Aufschrift „Jesus liebt mich“. Nun hatte ich das Gefühl als gingen die alle auf und wirkten. Mich erfüllte ein großes Glücksgefühl, weil ich mich zutiefst geliebt weiß.

Als ich dann in der Bibel las „Hab keine Angst, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du gehörst zu mir.“ (Jes. 43,1), fühlte ich mich persönlich von Gott berührt. Er hat mich befreit aus meinem Leistungs-Gefängnis. Ich muss nicht mit guten Leistungen beeindrucken. Er hat mich bei meinem Namen „Beate“ gerufen. Der bedeutet: die Glückliche. Mir war, als wäre etwas in mir zur Erfüllung gekommen.

Und heute? Ich bin nicht jede Sekunde fröhlich. Es gibt Höhen und Tiefen. Trotzdem ist der Grundakkord Freude, auch wenn sich Moll-Töne darüber schieben, denn ich habe die Quelle der Freude gefunden. 

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