Marianne Sommer

Wiedlisbach, Switzerland

Geheilt von Angst und Epilepsie

Farbige Träume

Als kleines Kind hatte ich immer wieder denselben Traum. Ich konnte in den Himmel fliegen und da war alles von wunderschönen Regenbogenfarben erfüllt. Da schwebte ich dann und freute mich an einer Präsenz von Farben, einem unbeschreiblichen Frieden und einem tiefen Glücksgefühl. 

Dunkle Ängste

Aber meine eigentliche Kindheit war  in Wirklichkeit gar nicht so glücklich. Meine Eltern liebten mich zwar, aber ich litt seit meiner Geburt an starker Epilepsie. Da wirst du zu Boden geworfen, dein Körper zuckt und verkrampft sich, du erschreckst deine ganze Umgebung und beim wieder zu dir Kommen fühlst du dich so kaputt und ausgelaugt, dass du für Stunden in einen Erschöpfungsschlaf fällst. Ich befand mich in einem wahren Teufelskreis aus Ängsten. Angst vor Anfällen löste diese aus…und das Verrückteste: oft kamen Attacken genau dann, wenn ich mich auf etwas freuen wollte wie ein Fest, eine Schulreise usw. Man könnte sagen: Epilepsie, die Freudenkillerin, war allgegenwärtig.

Medikamente sollten diese Anfälle im Zaum halten, hinterliessen aber in mir das Gefühl abgekapselt von meiner Umwelt zu sein, isoliert von meinen Mitmenschen und zu tiefst alleine. Stell dir ein kleines Mäuschen vor, das eingesperrt in einer durchsichtigen – leider leeren – Käseglocke seine Nase ans Glas drückt, seiner Freiheit beraubt in panischer Angst einen Ausgang suchend, sich aber dann apathisch seinem Schicksal ergibt…so fühlte ich mich über Jahre.

Inmitten dieser Krankheitszeiten waren meine bunten Kindheitsträume wie kleine, tröstliche Oasen und gaben mir die Hoffnung, dass irgendwo eine bessere Welt auf mich wartete.

Neue Hoffnung

Bis ich mit 18 Jahren von Jesus hörte. Er wurde mir nicht zur Religion sondern zu einem Freund. Das tönt unwahrscheinlich, aber ich habe es so erlebt…bis heute: mit Gott kann man in eine Beziehung treten! Er nimmt mich ernst, er hört mir zu und hilft mir. Meine Isolation wich einer Zugehörigkeit zu ihm. Ich wurde sein Kind und begann mit ihm zu reden wie mit einem Vater oder einer Mutter. Meine Krankheit verlor ihre Macht über mich! Lebensfreude begann nach und nach überhand  zu nehmen. Die Ängste wichen, die dunklen Schatten machten einer Geborgenheit Platz. Die Epilepsie war immer noch da, aber meine Beziehung zu Gott wurde mir wichtiger. Dort fand ich Nähe und Annahme selbst wenn ich mal wieder hinfiel.

Echte Heilung

Meine Ärzte rieten mir ab vor einer Schwangerschaft. Das Risiko sei zu gross für mich und fürs Kind. Das trieb mich und meinen Mann neu in die Arme Gottes, wo wir ihn mit unseren Fragen regelrecht bestürmten und um Heilung baten. Diese trat nicht sofort ein, aber es war plötzlich wie Ruhe nach einem unheimlichen Sturm und die Worte "Wagt es, vertraut mir, es wird gut werden." In der Folge wurden uns vier gesunde Kinder geschenkt. Die Schwangerschaften und die Geburten waren von den besten Zeiten meines Lebens! Ich stelle mir lieber nicht vor, was heute wäre, wenn wir diesen Schritt nicht gewagt hätten…Während der vierten Schwangerschaft endlich wurde ich komplett geheilt von der Epilepsie. Im Gebet geschah das schon lange erbetete:  Ich wurde frei von den Mächten, die mich mein Leben lang tyrannisiert hatten. Die Ärzte staunten, als sie die Resultate des EEG-Untersuchs (Elektroenzephalogramm) in den Händen hielten. Ein Wunder!

Buntes Leben

Wenn du solche Erfahrungen mit Gott machst, bekommst du Lust auf mehr! Und so führte uns sein Weg für einige Jahre nach Afrika, wo wir mit unsern Kindern in eine missionarisch-soziale Arbeit hineingerufen wurden. 

Meine kindlichen Träume habe ich nie vergessen. Die Regenbogenfarben von damals und die unendliche Güte Gottes wiederspiegeln sich heute in meinen gemalten Bildern. 

Zurück in der Schweiz unterrichte ich heute Kinder im Kindergarten und geniesse meine Enkelkinder. Dabei erinnere ich mich oft daran, dass Gott schon damals ganz präsent in meinen Träumen war, als ich den Namen Jesus noch nie gehört hatte. Das gibt mir Vertrauen, dass jedes noch so kleine Kind in noch so grossen Nöten bereits von ihm gesehen und unendlich geliebt ist.

Und ich meinerseits bin auf dem Weg zum farbigen Regenbogen dort im Himmel, wo ich dann eines Tages ganz hingehören werde… aber bis es dann soweit ist, möchte ich noch Vielen um mich herum – auch dir – zurufen: 

Hey, es lohnt sich, dich auf diesen befreienden, liebenden Gott einzulassen! Sein buntes Zuhause kann auch deines werden, Käseglocke hin oder her! 

Kontakt

Wenn meine Story bei dir Fragen ausgelöst hat, die du mir gerne stellen würdest, zögere nicht, mich zu kontaktieren. 

 

 

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