Siegmar George

Dresden, Germany

Normal?

So manche Biografie scheint spektakulärer als meine zu sein, aber hat nicht jedes Leben seine eigene Spannung? Ich bin in einer ganz "normalen" christlichen Familie aufgewachsen. Das hat so seine Vorteile, aber auch Nachteile. Die großen Lebensbrüche blieben bei mir aus. Kein erwischter Kaufhausdiebstahl, keine Exzesse, kein Alkoholmissbrauch, keine Schulabbrüche. Aber wenn man ein so "gutes" Leben führt, neigt man dazu nicht nur selbstbewusst, sondern auch überheblich zu werden?

Genau da war die Stelle, wo mich Gott erreichte und tief in mich hineinsprach. Zu dieser Zeit hatte die Kirche in der ich damals ging, eine umfassende Alkoholiker Arbeit am Laufen. Sonntag für Sonntag kamen manchmal nette, häufig abgewrackte Typen. Die es nicht einmal Sonntagmorgen schafften nüchtern zu sein. Als guter Christ saß ich mitten unter ihnen. Insgeheim dachte ich aber, diese Typen brauchen wirklich Jesus. Sie waren nicht nur Alkoholiker, Straffällige, Menschen mit Bewährungsauflagen - alles war dabei. Einmal wurde ein Kollege gleich nach der Veranstaltung von der Kirche mit Polizeieskorte abgeholt. Ich fühlte mich immer besser und wurde immer selbstgerechter. In solch eine Situation sprach Gott mich an und führte mir vor Augen, das mein Stolz, meine Überheblichkeit genauso am Ziel vorbei führen.

Soweit das Gott kein Unterschied macht zwischen den kaputten Typen und mir, der ich dachte mein Leben im Griff zu haben. Und sehr wohl auch wusste ich, Gott seine Rolle in meinem Leben zuzuweisen. Es fiel mir nicht gerade einfach, mir und Gott einzugestehen, dass ich am Ziel vorbei lebe, eine intensive, dialogartige Beziehung mit Gott zu leben. Mein Stolz trennte mich nicht nur von Gott.

Mitten in so einer Veranstaltung spürte ich etwas in mir, was mich ansprach. Mir war diese Stimme nicht unbekannt. Auch wenn man manchmal Dinge nicht hören mag, oder manche Dinge viel zu groß sind, um Ansatzweise zu erklären. Ich weiß nicht mehr, ob ich heulen musste, aber ich merkte ich war gemeint, ich bin herausgefordert eine Entscheidung zu treffen. Stolz und Überheblichkeit waren meine Sünden, die mich von Gott trennten. Ich wollte mir von Jeus helfen lassen, ich wollte noch mal neu starten.

Leben mit Tiefgang und Qualität konnte beginnen, dafür wurde der Regieplatz frei, der für meine selbstsüchtigen Wünsche. Nun ja, Stück für Stück wurde ich verändert und immer wieder mal, kommt so ein altes Denken in mir hoch. Aber meine grundsätzlichen Prioritäten und Einstellungen begannen sich zu ändern. Momentan ohne Arbeit macht mein Leben richtig Sinn und kein Tag in der Vergangenheit will ich vermissen.

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