In meinen Jahren als Teenager bedeutete mir der Sport sehr viel und machte mir grosse Freude. Im Langlaufsport erzielte ich immer wieder gute Resultate und diese bestätigten meinen persönlichen Wert, sie sagten mir: „Jetzt bist Du jemand.“ Ich war glücklich und zufrieden.

Unweigerlich entstand allerdings der Druck, die guten Leistungen aufrecht zu erhalten. Wenn nicht, war ich sofort niemand mehr. Diese Haltung bewirkten Gefühlswellen zwischen einer fröhlichen Unbekümmertheit und einer nachdenklichen Haltung.

Im Cevi (CVJM) lasen wir zu dieser Zeit ein Buch von Joni Eareckson. Sie war auch eine begeisterte Sportlerin bis sie einen Halswirbelbruch erlitt. Tetraplegikerin mit 18 Jahren. Keine Chance auf Heilung. Trotz all dem Leid, las ich von Joni viel Positives und Dankbares. Das machte mir einen so grossen Eindruck, dass sie auf der Stelle mein Vorbild wurde. Klar wünschte ich mir keinen derartigen Unfall, aber ich wollte mich auch – sollte ich keinen Sport mehr betreiben können –glücklich und wertvoll fühlen. Mir wurde klar, dass dieses Selbstwertgefühl nicht auf sportliche Resultate beruhen konnte. Ich wurde unsicher. Mein Fundament des Selbstwerts wurde in Frage gestellt.

Der Power dieser schwer verletzten Frau spornte mich an, mich auf die Suche nach dem Grund dieser ungebrochenen Lebenslust zu machen. Ich entdeckte, dass Joni eine intensive Beziehung zu Jesus pflegte.

Dabei stiess ich auf den Psalm 139, der besagt, dass Gott, mein Schöpfer, mich in seiner Liebe genau so erschaffen hat, wie er mich wollte. Wow! Diese Worte berührten mein Herz. Ich realisierte, dass ich genau so wie ich war, richtig bin! Mit oder ohne Top Resultate! Und dass Gott mir zudem seine ganze Liebe schenkt, erfüllte mich mit einer riesigen Freude.

Während dem darauf folgenden Sprachaufenthalt in Frankreich testete ich die Bibel. Ich wollte wissen, ob all die Worte stimmen können. Während dieser Zeit erlebte ich als 18jährige viel Geborgenheit, Liebe und Freude – auch wenn ich alleine unterwegs war. Da wusste ich, dass ich Jesus als meinen Erlöser annehmen wollte. Tiefer Frieden breitete sich in meinem Herz aus.

Es dauerte zwar noch eine Weile bis ich mein Leben als Sportlerin und Gott auf einen Nenner bringen konnte. Heute weiss ich aus eigener Erfahrung, dass Sport & Glaube genial zusammen passen. Gott hat uns Menschen für Trainings & Sport erschaffen!  Mein Selbstwert hängt nicht mehr am seidenen Faden der sportlichen Top Resultate. Ich treibe aber nach wie vor gerne begeistert Sport und gebe mein Bestes. Aber unbeschwerter. Und im tiefen Bewusstsein, dass Jesus mein Wert ist. Darüber freue ich mich immer wieder aufs Neue.