Anstrengung, Enttäuschung und Frust
Nach meiner sehr schönen Kindheit in einem christlichen Elternhaus startete ich ins Berufsleben und war als Landwirt tätig. Mit 22 Jahren startete ich ein berufsbegleitendes Studium an einer Höheren Fachschule. Neben Arbeit und Studium arbeitete ich in der christlichen Gemeinde mit und war als Leiter in Jugendlagern dabei. Mein Leben war anstrengend und unbewusst über Leistung definiert. Immer mehr sah ich in der Bibel Gesetze, die mich einschränkten und die beschriebene Freiheit konnte ich auch nicht erleben. Alles was übrig blieb war Anstrengung, Enttäuschung und Frust.
Da ich die Schule und das Studium satt hatte, verschob ich die Diplomarbeit um ein Jahr und reiste für vier ein halb Monate, nach Afrika mit dem Ziel in der Entwicklungshilfe und der Landwirtschaft einen Einblick zu bekommen und mit anzupacken. Alleine und schlecht vorbereitet landete ich in Lilongwe (Malawi). Dort wurde ich vom Leiter der Missionsgesellschaft in Empfang genommen und am Tag darauf brachte er mich in ein kleineres Dorf, in 100 km Entfernung zur Hauptstadt, zu zwei Junggesellen und verabschiedete sich mit den Worten „Have Fun“.
Da war ich jetzt. Irgendwo im nirgendwo. Inmitten von Afrikaner, auf mich gestellt und meine Englischkenntnisse waren viel schlechter als erhofft. Tage verstrichen und ich konnte nichts mithelfen und die Kommunikation war schwierig. Ich sprach sehr wenig und hatte auch fast keinen Kontakt mit Freunden und Familie zuhause. Ich las mitgebrachte Bücher und übte Geduld. Doch schon bald hinterfragte ich mein Dasein.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mich sehr stark über die Leistung identifizierte. In meiner erneuten Unzufriedenheit begriff ich, dass Gott mich an diesen Ort geschickt hat und mir diese Zeit schenken wollte, um die Beziehung zu ihm neu zu stärken. So entschloss ich mich, bevor ich nicht alle mitgebrachten Bücher und die ganze Bibel gelesen hatte, wollte ich meinen Aufenthalt nicht hinterfragen. So verschlang ich Bücher, was ich sonst nicht konnte. Ich studierte die Bibel und es faszinierte mich so sehr, dass ich für jeden Tag froh war, an dem ich nicht mit aufs Feld konnte.
In der Bibel fand ich sehr viele Antworten auf meine Lebensfragen, ich erkannte, was wirklich wichtig ist in meinem Leben und das Wort „Gnade“ bekam eine ganz neue Bedeutung. So oft musste ich schmunzeln, wie ich mich in meinem Leben abgemüht hatte, obschon in der Bibel ganz einfache Anweisungen und praktische Hilfen beschrieben sind.
Endlich erlebte ich Gottes Nähe, nach der ich mich so lange gesehnt hatte. Die Bibel wurde zu einem praktischen Ratgeber und war nicht mehr das Buch voller Gesetze. Ich bekam neue Visionen für mein Leben die sich dann bestätigt haben.
Dankbar und mit einer neuen und sehr tiefen Gottesbeziehung kehrte ich nach Hause zurück. In den kommenden Monaten bestätigten sich Visionen und ich konnte mich für die Dinge einsetzen, die mir Gott aufs Herz gelegt hatte. Trotz vielen Anstrengungen empfand ich in allem Freude, wurde durchgetragen und war so glücklich und zufrieden wie noch nie.
Zurückblickend war diese Zeit in Afrika das Beste, was mir passieren konnte. Wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet, wäre ich nie gegangen. Doch Gott weiss genau was wir nötig haben und manchmal muss man dafür weit gehen. In meinem Fall bis nach Afrika:-)
Ich stehe in der Herausforderung, das Erlebte immer wieder anzuwenden und die tägliche Beziehung aufrecht zu erhalten. Immer wieder falle ich in das alte Lebensmuster zurück. Immer wieder muss ich mich aufs neue entscheiden, täglich Zeit mit Gott zu verbringen. Aber es lohnt sich. Mit den Erfahrungen in Afrika weiss ich wie treu Gott ist und wie gut er es mit mir und dir meint.
Auch wenn diese Erfahrung bereits eine Weile zurück liegt, ist diese Botschaft für mich wie auch für dich hoch aktuel. Die täglichen Gottesbegegnungen machen mein Leben einfacher und lassen mich im Glauben und in der Gnade wachsen.
Ich wünsche mir sehr, dass auch du trotz hektischem Alltag, immer wieder Zeit mit Gott findest.
Wenn du unter Leistungsdruck leidest oder der Glaube an Christus nur ein einziger Kapf ist, dann melde dich gerne bei mir. So gut es geht, will ich dier aus dieser Knechtschaft in die grosse Freiheit in Christus weiterhelfen.
Ich würde mich freuen von dir zu hören.