Wer füllt meine Leere?
«Was bringt’s? Was soll’s?» Keine anderen Fragen haben in meinem Inneren mehr rumort als diese – vielleicht nicht als klare Gedanken, aber als schmerzlich-dumpfes Gefühl. Früher in der Schule, später im Beruf, im Urlaub und in der Freizeit, in Beziehungen und Freundschaften stellte ich oft verwundert fest: Sogar in guten Momenten und Begegnungen fühle ich mich am Ende doch seltsam allein, einsam und leer.
«Was bringt das Ganze? Wozu bin ich auf der Welt?» Mein Fragen war Ausdruck tiefster Sehnsucht nach Leben und Sinn. Trotz Erfolg in der Schule und hübscher Freundin spürte ich zunehmend und mit erschreckender Klarheit: Ich kann mir wirkliches Leben und echten Sinn nicht selber geben. Ich kann es weder «machen», noch kaufen, noch im Rennen um Karriere und Status finden. Vielleicht liess mich diese Ratlosigkeit damals aufhorchen, als ein sogenannt «gläubiger» Mitstudent eine weitere Frage in mein Leben brachte: «Und wenn es wahr wäre – das mit diesem Jesus? Wenn du wahrhaftig im Glauben an ihn zum Sinn deines Lebens fändest?»
Der Kollege, Edi hiess er, war ein guter Typ. Er schwatzte nicht auf mich ein, aber ermunterte mich, zu Jesus zu beten und einfach offen zu sein, was passieren würde. Mit viel Herzklopfen tat ich das: «Jesus Christus, wenn es dich wirklich gibt und du Gott bist, lass mich dich besser kennenlernen.» Ich fing auch an, das Evangelium zu lesen und kam nach neun Monaten – wie nach einer Schwangerschaft – zur inneren Überzeugung: Alles spricht dafür, dass Jesus auferstanden ist und lebt, dass er mich hört und meine Gebete einen Unterschied machen. Zum Beispiel begegnete ich immer wieder Menschen, die mir auf meiner geistlichen Reise enorm weiterhalfen. Mit 22 habe ich in einem schlichten Gebet Christus mein ganzes Leben anvertraut und folge ihm seither mit Freude nach.
Beten − auf ganz einfache und ehrliche Art − ist für mich damals wie heute DER Schlüssel, um auf dem Weg zu echtem Leben weiterzukommen. Glauben ist nicht eine religiöse Übung, sondern eine persönliche Beziehung zu Jesus, und Gebet ist ein Dialog des Herzens. Immer, wenn ich Jesus ehrliche Fragen stelle, erfahre ich, dass er mir wirklich irgendwie antwortet. Besonders gerne tut er das auf die Frage: «Herr, was soll ich lernen – im Umgang mit diesem Menschen – im Fertigwerden mit diesem Ärger – oder Zusammenhang mit jener Angst?
Im Herzensdialog mit Jesus erfahre ich, wie in mein Denken mehr Klarheit kommt, wie aufgewühlte Gefühle zur Ruhe kommen, wie Herzenswünsche (nicht alle, aber viele) in Erfüllung gehen, wie ich Weisheit bekomme für den Umgang mit Mitarbeitern und Vorgesetzten, wie ich meine Frau mehr liebe, und wie ich immer wieder überrascht werde von Gottes Freundlichkeit und Grosszügigkeit. Und es geschieht das, wonach ich mich immer gesehnt habe: Ich kann echt und sinnerfüllt leben − als der, der ich bin.
Bewegt dich das Thema Glauben und Gebet? Ich habe darüber ein Buch geschrieben: "Glauben mit Herz - Leben mit Sinn. Aus der Freundschaft mit Gott leben". Gerne erzähle ich dir mehr.