Wenn Gottes Nähe greifbar wird
Ich bin in einem relativ frommen Dorf in der damaligen DDR aufgewachsen. In den sechziger Jahren gab es dort eine Erweckung. Viele begannen, an Gott zu glauben. Auch ich besuchte damals die Christenlehre und bestärkte ein Jahr später mit der Konfirmation meinen Glauben an Gott. Zu dieser Zeit hatte ich auch die Jugendweihe erhalten. Nach meiner Konfirmation ging ich in die Junge Gemeinde, in der ich mich mit anderen meines alters traf. Wir sangen, musizierten und unternahmen viel. Eine Unternehmung werde ich nie vergessen, denn sie war etwas ganz besonderes für mich. Von dieser möchte ich dir berichten.
Es war im Juli 1989. Die Mauer zwischen Ost – und Westdeutschland war noch nicht gefallen. Genau in diesem Sommer machten sich die Teens der Jungen Gemeinde auf den Weg, um vierzehn Tage am Schwarzen Meer zu verbringen. Wir zelteten in Sosopol, das in der Nähe von Burgas in Bulgarien liegt. Ich werde die schöne Zeit, die wir dort verlebten, nicht vergessen. Die langen Abende am Meer, das Rauschen der Wellen, die unbeschreibliche Gegenwart Gottes, und – ein Lied, das mir besonders im Herzen geblieben ist. Es sprach von Frieden und Geborgenheit bei Gott und das war genau das, was ich in der Gemeinschaft in diesem Urlaub erfuhr. Ich war Gott sehr dankbar für dieses Erleben. Gott hatte stark zu mir gesprochen und ich verspürte das Bedürfnis, mich Gott mehr hinzuwenden. In meinem Herzen trug ich schon länger den Anstoß, mich Gott stärker Gott zuzuwenden. So betete ich in diesem Urlaub viel und suchte die Stille.
Nachdem ich wieder zu Hause angekommen war, suchte ich mir Hilfe bei einem erfahrenen Verantwortlichen aus der Gemeinde, der sich mit Fragen über den Glauben an Gott auskennt. Mit seiner Hilfe habe ich mein Herz bewusst für Gott geöffnet und eine neue Blickrichtung zu Gott bekommen.
In den damaligen Zeiten des Umbruchs in Deutschland stand ich nicht allein. Ich fand Halt in der Gemeinde und im Glauben an Gott. Ich denke, gerade als Single ist es wichtig, Kontakte zu einer christlichen Gemeinschaft und zu Menschen zu haben, die an Gott glauben. Das gibt Halt, wenn nichts mehr hält.
Jörg