Allein, aber nicht einsam
Ich muss etwas gestehen: Ich bin nicht gerne alleine. Wer ist das schon?
Ich komme aus einer großene Familie, deshalb waren immer Leute um mich rum. Klar, manchmal, muss ich mich auch zurückziehen und einfach mal ein Buch lesen. Aber im Prinzip habe ich den ersten zwanzig Jahren meines Lebens immer am selben Ort gelebt, mit allen meinen Freunden in der Nähe.
Nach dem Abi hat die Odyssee dann angefangen: Mit einem FSJ und einem internationalen Studium bin ich jedes Jahr in ein anderes Land gezogen. Es fällt mir zwar grundsätzlich leicht, neue Leute kennenzulernen, aber es war irgendwie nicht vergleichbar mit den tiefen Freundschaften und Beziehungen, die von zu Hause kannte. Es ist einfach schwer, an Freundschaft über große Distanzen hinweg festzuhalten, und noch schwerer ist es, sich richtig und bewusst in neue Freundschaften zu investieren, wenn man weiß, dass man in ein paar Monaten sowieso wieder weg ist.
Eine Sache hat mich aber immer begleitet: Ich bin in einer christliche Familie großgeworden und glaube an Gott, seit ich ein Kind war. Und deshalb: Egal, woc ich hingegangen bin, in welches Land und auf welchen Kontinent, ich konnte mich immer auf meine Beziehung mit Jesus verlassen.
Trotzdem war ich manchmal allein. So ist das halt, wenn man an einen neuen Ort zieht und dort erst mal völlig auf sich gestellt ist. Aber mit Jesus war ich nie einsam. Im Gebet konnte ich das, was ich erlebt habe und was schwierig für mich war, mit ihm teilen. Und weil ich gebetet habe, habe ich sogar neue Freunde kennengelernt!
Und so funktioniert das bis heute.