Heinz Kündig

Weinfelden, Switzerland

Das Lebensziel, das mir keiner mehr nehmen kann

Aufgewachsen bin ich in einer einfachen bürgerlichen Familie. Es war bei uns üblich, dass wir gelegentlich am Sonntag in die Kirche gingen. Wir Kinder wurden natürlich dabei in der Sonntagsschule betreut. Später im Teenie-Alter war es Pflicht, dass wir den Religionsunterricht und am Sonntag den Konfirmationsunterricht besuchten. Dies war für mich einfach eine Zeit, die ich absitzen musste. Es fehlte mir jede Motivation und Begeisterung für dieses Programm. Mein Vater gehörte zur Arbeiterklasse und so war damals auch das Einkommen unserer Familie begrenzt. Doch im Sommer durfte ich und auch meine Schwester ab dem 9. Altersjahr jedes  Jahr in die Kinderlager des Blauen Kreuz. Diese fanden damals im Zwingliheim in Wildhaus statt. Hier wurde uns täglich biblische Geschichten erzählt. Jeden Morgen nach dem Essen war eine ca. 30 minütige Andacht (biblische Gedanken zum Tag) angesagt. In den letzten 2 Schuljahren begann mich und auch meine Freunde, die schon seit Jahren mit mir in diesen Ferienfreizeiten waren, zu interessieren, wer denn dieser Jesus sei, von dem hier immer wieder die Rede war. In der Nacht, wenn wir eigentlich schlafen sollten, fanden dann im Zimmer sehr anregende Diskusionen statt. Unsere Betreuer versuchten unsere Neugierde zu befriedigen, in dem sie geduldig auf unsere Fragen eingingen.

So entschlossen ich und einige meiner Freunde, dass wir unser Leben Jesus Christus anvertrauen möchten. Eigentlich war es meine Absicht, mein ganzes Leben nun im Einklang mit der Bibel zu leben. Wieder zu Hause im Alltag, hielt dieser Vorsatz für 2-3 Jahre. Doch mit jedem Jahr wurde es schwieriger, dem Vorsatz treu zu bleiben. Für die vielen Fragen, die man so als Jugendlicher wälzt, fand ich keine befriedigenden Antworten. In der Kirche war keine Möglichkeit, diese Fragen im Zusammenhang mit der Bibel zu klären. Es war niemand da, der mir sagen konnte, weshalb Gott in dieser oder jener Situation so oder so handelte. Meine Freunde aus dem Lager waren Kilometer weit von mir entfernt. So war ich mit all diesen Fragen und Problemen auf mich allein gestellt. Die Interessen meiner Schulkameraden und später Arbeitskollegen waren alles andere als die Bibel. So kam es wie es kommen musste, ich verlies meinen eingeschlagenen Weg und versuchte in den kommenden Jahren ohne Jesus, ohne Gott über die Runden zu kommen. So als Solo-Christ geht es halt einfach nicht.

Ab diesem Zeitpunkt setzte ich meine Kräfte für die berufliche Laufbahn ein und mein grösstes Lebensziel war, eine Familie zu gründen. Mit 33 Jahren heiratete ich dann und war so meinem Lebensziel schon sehr nahe.

Doch 11 Monate nach der Trauung wurden alle meine Träume zerstört. Meine damalige Frau eröffnete mir, dass sie mich nicht mehr lieben könne und bereits einen andern Mann gefunden hätte. Sie können sich sicher vorstellen, dass in dem Moment für mich die Welt zusammen brach. In den folgenden Wochen und Monaten begegnete ich immer wieder Leuten, die mir von Jesus und Gott erzählten. Vor allem 3 Personen waren es, die mir hier eine mögliche Hilfe für meine Probleme aufzeigten. Kurz nach der Hiobsbotschaft meiner Frau, bei einem Schulklassentreffen, erzählte eine dieser Personen, dass er sich entschieden hätte, sein Leben Jesus zu übergeben und er dadurch Hilfe in vielen Bereichen gefunden habe. Eine weitere Person erzählte mir, sie besuche eine Gesprächsgruppe, die auf alle ihre Fragen betreffs der Bibel Antworten hätten und lud mich ein, sie dahin zu begleiten. Der dritte ermutigte mich, mich jungen Leuten aus einer "lebendigen" Kirche an zu schlissen. Er meinte, dass ich da sicher Hilfe für mein Problem (Trennung/Scheidung) finden würde. So erzählte ich ihm, dass mich jemand zu einer Gesprächsgruppe in einer Fabrik eingeladen hätte, die vom Direktor dieser Fabrik geleitet würde. Leider wusste ich nicht mehr als den Namen der Fabrik und dieses Direktors. Was das für eine Gesprächsgruppe war und ob diese einer Organisation (Denomination) angehören würde wusste ich nicht. Nach einigen Tagen teilte mir mein Bekannter mit, dass es sich da um eine Gesprächsgruppe der IVCG (Internationaler Verein christlicher Geschäftsleute) handle und dies sicher eine gute Sache sei wo ich ohne Bedenken hin gehen könnte.

Im Januar 1984 besuchte ich dann also diese Gesprächsrunde, die HP. Nüesch von Campus für Christus leitete. Er bot mir an, in am nächsten Abend bei sich zu Hause  zu besuchen, damit wir über meine Probleme sprechen und eine Lösung suchen könnten.

An diesem Abend entschied ich, dass ich den Weg mit Jesus neu gehen möchte. HP wohnte damals in Zürich in der Nähe der Kirche Fluntern. Als ich mich verabschiedete und das Haus verliess war ich erfüllt mit einer Freude, die mein Herz fast platzen liess. Am liebsten hätte ich in voller Lautstärke gejodelt und gejauchzt. So begann ein neues Leben und ich bin glücklich, dass ich diesen Entschluss gefasst habe. Auch bin ich dankbar, dass Gott mir eine zweite Chance einräumte.

Meine erste Ehe wurde zwar dadurch nicht gerettet. Nach einigen Monaten folgte die Scheidung. Doch ich durfte alles ruhig und gelassen nehmen, hatte ich doch die Gewissheit, dass Gott einen besseren Weg für mich bereit hielt.

Nach 21/2 Jahren durfte ich meine jetzige Frau heiraten, die auch eine damals 7-jährige Tochter mit in die Ehe brachte. So hatte ich nun doch meine Familie. Im Verlauf der nachfolgenden Jahre wurden uns noch ein Sohn und eine Tochter geschenkt. Alle unser Kinder sind in der Zwischenzeit erwachsen und auf guten Wegen. Dafür bin ich Gott besonders dankbar. Mit all den Fehlern, die ich bei der Erziehung machte, ist das nicht selbstverständlich. Aber Gott ist gnädig und barmherzig mit uns und gleicht unsere Fehler aus.

Nun denken Sie vielleicht, jetzt hat er ja sein Lebensziel erreicht. Nein…, mein Lebensziel hat sich durch diese Erlebnisse geändert.

Mein heutiges Lebensziel ist die gute Beziehung zu Gott. Ich möchte immer mehr zu dem werden, wie Gott mich geplant hat. Mein Leben soll ihm gehören und ich werde alles daran setzen, dass er hoffentlich eines Tages sagen kann, ich sei ein Mann nach seinem Herzen. Ich freue mich, dass ich am Ende meines Lebens nicht verloren bin, sondern ewiges Leben geschenkt bekomme, nicht weil ich es verdient hätte, sondern weil Gott so gnädig ist und und dies so in der Bibel steht.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode ins Leben gelangt. Johannes Kapitel 5Vers 24

Das Beste an allem ist, dieses Ziel kann mir niemand nehmen und zerstören.

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