Wenn es dich gibt – dann zeige es mir!
Gott hat keine Enkel, und doch ist es genial, wenn man eine Oma hat, die für einen betet. Und so hat sie mich auf eine Bergfreizeit geschickt. Dort erlebte ich außer Abenteuer und genialer Bergwelt andere Christen, die ganz persönlich mit Gott sprachen.
Meine Mutter schenkte mir eine Bibel, die ich fast jeden Tag gelesen habe. So wurde ich mit dem rettenden Angebot konfrontiert, welches Gott uns macht. An einem Mittag, ich war ganz allein in meinem Zimmer, da begann ich bei ihm anzuklopfen: „Wenn es dich gibt – dann zeige es mir!“ Daraufhin habe ich so einen tiefen Frieden gespürt – ich wusste er ist da.
Zuerst behielt ich die Sache mit dem Glauben für mich und erzählte kaum jemandem davon. Erst später, mit 17, traf ich den Entschluss, mich taufen zu lassen und mich damit zu einem Leben mit Jesus zu bekennen.
Nach der Schule wollte ich ein Jahr für Gott einlegen. Ich machte meinen Zivi in einem Reha Zentrum für Drogen- und Alkoholabhängige in Brasilien. Als Vorbereitung ging ich auf eine Bibelschule. Ich dachte, ich wusste schon alles, da ich in einer christlichen Familie aufgewachsen war. Doch sollte sich herausstellen, dass es eine der genialsten Zeiten in meinem Leben war. Vorher kannte ich vielleicht die Begriffe – jetzt erlebte ich die Bedeutung.
Ein weiterer Punkt, der mir nicht leicht gefallen ist zu erkennen: Auch bei einem nach außen hin vorbildlichen Lebenswandel, habe ich vor Gott nichts vorzuweisen. Ich bin schuldig vor Gott. Ich bin zu stolz, alles an Gott abzugeben. Ich versuche aus eigener Kraft ein guter Mensch zu sein. Doch Jesus hat mich befreit und mir gezeigt, dass er in mir und durch mich wirken will.
Außerdem musste ich feststellen, dass ein Jahr nicht ausreicht, da Gott uns ganz will. Aber heißt das, ich soll Theologie studieren? Für mich war es befreiend, bei einem Jugendkongress zu erfahren, Gott kann mich in fast jedem Beruf gebrauchen.
So studierte ich Papiertechnik und war in Fabriken auf der ganzen Welt unterwegs. Fern von Freunden, Familie und Geschwistern im Glauben habe ich mich oft gefragt: Was mache ich hier? Teilweise hatte ich nicht mal sonntags einen freien Tag und keine Gelegenheit, einen Gottesdienst zu besuchen. So entfernte ich mich schleichend im Alltag, fast unbemerkt, wieder von Gott. Doch Leben in der Fülle sollte mehr sein als arbeiten, essen und schlafen. In den wenigen freien Stunden flüchtete ich mich in die Welt des Internets. Ich hatte zwar Geld, aber keine Zeit, es auszugeben. Ich lebte zwar in einem luxuriösen Hotel, doch ein zu Hause mit Familie wäre mir lieber gewesen. Ein Kollege sagte mir einmal: „Die Chance, dass du hier in China eine Frau findest, geht gegen Null!“ Doch Gott ist nichts unmöglich: Ich habe meine Traumfrau in China kennengelernt! Nein, sie ist keine Chinesin, sondern kommt aus dem anderen Ende von Deutschland. Und sie teilt meinen Glauben und liebt Jesus mehr als mich. Ich konnte die Stelle wechseln, wodurch ich nicht mehr so viel reisen muss. Wir haben geheiratet und eine wunderbare Tochter bekommen.
Alles lief perfekt, könnte man sagen. Doch dann kam es, dass unser Baby 11 Wochen nach der Geburt krank wurde. Ein Tumor (Steißbeinteratom) wurde in ihrem Bauch entdeckt, der so groß war, das sie kein Wasser mehr lassen konnte. Obwohl wir in der Situation nicht wussten, wie es ausgeht, fühlten wir uns von Gott durch die Zeit im Krankenhaus hindurch getragen. Enorm viele Menschen haben für uns gebetet. Nach einer langen OP und einem Tag, der gefühlt kaum enden wollte, haben wir unsere Tochter wie ein zweites Mal geschenkt bekommen. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden und der Kleinen geht es bis heute wunderbar.
Meine Geschichte möchte ich mit einem Zitat aus der Bibel enden:
1 Johannes 5:13 Solches habe ich euch geschrieben, damit ihr wisset, daß ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.
1 Johannes 5:14 Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, daß, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten, er uns hört.
Gerne kannst du mir schreiben, wenn du mit mir in Kontakt treten möchtest.