Ernst Wüthrich

8708 Männedorf, Switzerland

Ich staune über JESUS und sein Wirken in meinem Leben

Die Banklehre schloss ich mit der Maximalnote ab. Nach einem weiteren Jahr der Mitarbeit im Lehrbetrieb begab ich mich nach Lausanne, wo ich rund 3 1/2 Jahre in einer Grossbank arbeitete. Mir wurde ein wirklich guter und verantwortungsvoller Posten anvertraut, den ich mit grosser Freude und ganzem Engagement versah. Eine steile Bankkarriere war vorprogram-miert. Doch mit der Zeit vertiefte sich der Eindruck immer mehr, dass ich meinen geliebten Beruf aufgeben und eine theologische Ausbildung absolvieren sollte. Gott schenkte mir dies-bezüglich eine feste Gewissheit, die in der Folge nie in Frage gestellt war.

Im Herbst 1958 trat ich in das theologische Seminar St. Chrischona in Bettingen bei Basel ein. Dort durfte ich vier prägende und lehrreiche Jahre verbringen. Nebst der theologischen Ausbil-dung war diese Zeit auch eine hilfreiche Lebensschule. Bereits kurz nach Beginn des letzten Schulsemesters wurde ich für die Mitarbeit in der Stadtmission Lausanne bestimmt und dorthin ausgesandt. Dort war gerade Baubeginn für das neue Jugendheim mit Kapelle.

Gegen Ende meines zweiten Mitarbeiterjahres entschieden sich Rösli Frei und ich für den gemeinsamen Lebensweg. Weder sie noch ich kannten die Familien, aus der wir stammten. Was uns verband war die gemeinsame Berufung, Gott und den Menschen zu dienen. Wir hatten auch keine Ahnung, was als Lebensaufgabe auf uns zukommen würde. Im Regelfall war man nach einer theologischen Ausbildung als Pastor tätig, meistens in einer freikirchlichen Gemeinde.

Recht kurzfristig wurde ich vom Komitee der Pilgermission St. Chrischona für die Leitung des Ferienhotels "Villa Victoria"in Clarens/Montreux und der dazu gehörenden Stadtmissionsarbeit von Cully bis Bex bestimmt. Da diese mir zugedachte Aufgabe nur gemeinsam bewältigt wer-den konnte, sahen wir uns genötigt, früher zu heiraten als geplant. Wir hatten keine Ausbildung für eine Arbeit im Gastgewerbe, d.h. Rösli hatte bereits in Grossküchen gearbeitet.

Trotz unseren sehr unterschiedlichen Charaktereigenschaften ergänzten wir uns in dieser Aufgabe in idealer Weise. Als gelernte Verkäuferin zeigte meine Lebensgefährtin eine hervor-ragende Begabung für die Leitung der Hauswirtschaft und Küche sowie die Führung einer grösseren Mitarbeiterschar. Sie setzte sich unermüdlich und mit ganzer Kraft ein, allerdings ohne eigenen Lohn. Damals war es noch üblich, dass nur der Mann Lohnempfänger war als Mitarbeiter des freikirchlichen Werkes.

In diesem ersten gemeinsamen Dienst für die Feriengäste und in der Jugendarbeit der Stadt-mission kam unsere gemeinsame Berufung voll zum Tragen. Unser Gottvertrauen wurde insofern geprüft, weil sich abzeichnete, dass unsere Ehe kinderlos bleiben würde.

Nach 14 1/2 Jahren engagiertem und gesegnetem Dienst wurde uns als neue Wirkungsstätte die Leitung des Ausflugsrestaurants "Waldrain" auf St. Chrischona anvertraut. Obwohl wir uns unter den gegebenen Umständen am rechten Platz wussten, hatten wir stark den Eindruck, dass dieser Dienst nicht unsere restliche Lebensaufgabe sein würde. Sehr überraschend erreichte uns unerwartet bald die Berufung zur Führung des Gästebetriebes des Bibelheims Männedorf. Von dort führte uns der Weg weiter nach Adelboden zur Führung des Ferienhotels "Spittlerhaus". Wir folgten damit einer dringenden Anfrage des Direktors der Pilgermission St. Chrischona.

Seit über 60 Jahren habe ich den christlichen Glauben als solides Fundament in meinem Leben. Es ist zum Staunen, wie Gott unsere persönliche Geschichte schreibt, wenn wir IHM erlauben, unser Leben nach SEINEM wunderbaren Plan zu gestalten. Ich hätte mir nie im Traum vorstellen können, in meinem Leben eine so reiche und erfüllte Tätigkeit auszuüben. Im Rückblick werden mir auch manches Versagen und einige falsche Verhaltensweisen bewusst. Doch über meinem ganzen Leben leuchtet die Gewissheit: "Von Gottes Gnade bin ich, was ich bin" (1. Kor. 15,10).

 

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