Leben statt Tod
Zusammen mit meinem Mann stand ich vor 14 Jahren an einem offenen Grab … am Grab unseres damals jüngsten Kindes. Menschlich gesehen ist es fast nicht möglich, angesichts eines weissen, kleinen Sarges, in dem unsere Tochter Zoé nun lag, an einen lebendigen, liebenden, real da seienden Gott zu glauben. Doch genau dieses Gefühl, dass hier der Tod nicht das letzte Wort hat, dass unsere schwer behinderte Tochter lebt (wie ihr Name sagt, denn Zoé heisst: das Leben), und frei und glücklich geborgen bei Jesus ist, durchflutete mich neben dem unbeschreiblichen Schmerz, den man als Mutter empfindet, wenn ein Kind stirbt.
Das Thema Tod war schon in meinen frühen Teenagerjahren präsent- allerdings auf ganz andere Art. Seit ich 12 war, hatte ich Todessehnsucht. Ich litt an unerklärlichen Ängsten, innerem Schmerz, hatte starke Spannungszustände und fühlte mich fremd auf dieser Welt, immer wie hinter Glas. Ich wurde magersüchtig, ein Sterben auf Raten. Missbrauchserfahrungen, Ablehnung und anderes hatten tiefe Spuren hinterlassen. So litt ich unsäglich- obwohl ich doch schon lange an Gott glaubte, betete und in der Bibel las. Doch erst als ich mit Hilfe von Menschen, die mir Liebe und Annahme entgegenbrachte, Gott ganz ehrlich mein Innerstes hinhielt, schlimme Erfahrungen aufarbeitete und Gott an mir arbeiten liess, erfuhr ich etwas von lebendigem Glauben. Jesus heilte meine Wunden, wenn ich sie ihm nur hinhielt. Er ist der Herr von Raum und Zeit, er schafft Neues. Ich konnte meine Rebellion, Hass, Angst und Schmerz bei ihm abladen. Er führte mich einen Weg der Vergebung und Erneuerung. Er berührte mich tief. So kam sein Leben in meinen „tödeligen“ Zustand und machte es möglich, dass ich meine Ausbildung zur Primarlehrerin abschloss, heiratete, 6 Kinder habe, alles ganz coole ;-), Haus und Garten manage und Kraft und Lebensfreude da ist.
Mein Leben ging nicht auf Wolke 7 weiter… viele schwere und unbegreifliche Lebenserfahrungen, Enttäuschungen und falsche Beurteilungen sind in all diesen Jahren zu bewältigen gewesen; wirklich viele schwere Erfahrungen. Von Gott gewirktes Leben wurde bekämpft. Doch die Liebe, das Leben von Jesus gewirkt, ist stark! So stark, dass sie auch am Grab von Zoé nicht ausgelöscht werden konnten und ein riesiger Trost und Halt von Jesus her spürbar waren. Das Leben ist stärker als der Tod. In der Bibel gibt es einen Vers, der mir besonders lieb ist: „Jesus rief: Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken! Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren, wie es in der Schrift heißt, Ströme von lebendigem Wasser fließen.“ Johannes 7, 37 und 38. Das, was ich in schweren Erfahrungen mit Gott erlebt habe und was ich daraus gelernt habe, möchte ich als ausgebildete Beraterin auch anderen Menschen weitergeben.
Kennst du dieses Leben aus Gott? Möchtest du mehr davon erfahren? Plagst du dich vielleicht auch mit belastenden Erfahrungen, hast innere Spannungen oder einfach Fragen zu den Themen, über die ich erzählt habe? Dann schreib mir doch, ich freue mich sehr, mit dir in Kontakt zu kommen. Ich bin Doris, und das ist meine Geschichte mit Gott.