Martin

Dresden, Germany

Da ist jemand, der mich hört!

Vor 12 Jahren, damals war ich 17, ein nach außen hin angepasster Jugendlicher. Überall hatte ich Freunde: In der Schule, im Viertel und in der Kirche, eben gerne gesehen bei den Leuten. Innerlich war ich aber oft hin- und hergerissen, eigentlich unzufrieden mit mir selbst. Nicht sportlich genung, um der erste beim Hundertmeterlauf zu sein. Ich war nicht der Computerfreak, hab mich vielmehr an Pornos allein vor meinem Computer befriedigt. Ich war nicht der coole und lustige Partymacher, der immer ein Mädchen mit abschleppte. Nein, ich war oft alleine, obwohl Menschen um mich waren. Ich war auf der Suche nach Liebe und Anerkennung.

Das war meine Jugend, bis eines Tages mein älterer Bruder mich in ein langes Gespräch verwickelte. Es war ein grauer Novemberabend in seiner Studentenwohnung. Irgendwann fragte er mich, ob ich beten würde und was das für mich bedeute. Puhh! Beten?! „Wie kommst du denn darauf, keine Ahnung, halt so ein paar nette Worte sagen,“ war meine Antwort. So viel dachte ich bisher nicht über Beten in meinem Leben nach. „Wieso Martin gehst du eigentlich zur Kirche?“ – Stille. – „Weil ich da hingeschickt wurde und jetzt ein paar gute Freunde dort habe.“ „Glaubst du an Gott?“ Er hörte nicht auf zu fragen und überführte mich einer großen Ahnungslosigkeit über mein Leben!

„Lass uns noch zusammen beten bevor du wieder heimfährst“, wollte er das Gespräch beenden. „Ähm, ja gut, wenn du willst, kein Problem“, antwortete ich. Doch er hielt nochmal inne und meinte: „Nein nicht die Augen schließen, ein paar nette Wort sprechen, bis 10 zählen und dann Amen sagen. Es sind nicht nur ein paar auswendiggelernte Verse, die du wie in der Kirche herunter sprichst. Nein, beten ist für mich so etwas wie ein Gespräch mit einer Person, genau wie wir uns jetzt hier unterhalten.“ Also redeten wir mit geschlossenen Augen, bekannte Verse mit vielen Pausen und Unterbrechungen durch eigene Worte von meinem Bruder. Nach einigen Minuten sagte er: „Amen.“ Pause, ich war gerührt. Ein Gefühl von Zufriedenheit, Annahme und innerer Ruhe stieg in mir auf, als hätte uns jemand gehört. Vielleicht Gott?

Es verging einige Zeit ohne, dass irgendwas passierte, doch diese Ahnung ließ mich nicht mehr los. Wenn es ihn gibt, kann er mir geben, wonach ich suche? Liebe, Anerkennung, Zufriedenheit! Stück für Stück begann ich zu verstehen: Da ist jemand mit dem ich eigentlich immer reden kann. Heute brauche ich keine Pornos mehr, um zufrieden zu sein. Meine Anerkennung suche ich nicht mehr in einer speziellen Gruppe.

Suchst du auch nach Anerkennung oder Liebe? Suchst du nach Gott? Du hast Fragen oder Kommentare, dann nutze den Kasten hier auf meiner Seite. Ich freue mich über dein feedback.

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