Meine Eltern nahmen mich von Klein an mit in die Kirche. Beten, Biblische Geschichten und christliche Lieder gehörten für mich schon immer dazu; ich kannte es nicht anders.

Eines Tages sass ich in einem Jugendgottesdienst. Um mich herum waren Jugendliche am Beten und Singen. Auf einmal fühlte ich mich fehl am Platz. Mir kam plötzlich alles so lächerlich vor. Gibt es Gott wirklich? Mir schoss der Gedanke "Sekte" durch den Kopf. Was ist, wenn alles, was ich mein Leben lang geglaubt habe nur Lug und Trug ist? Wenn ich sterbe und merke, da ist kein Gott der auf mich wartet? Wenn alles nur ein Märchen ist? Da beschloss ich, nicht mehr länger an einen Gott zu glauben. Nun wollte ich mein Leben geniessen, keine Zeit mehr verschwenden, frei sein und nicht mehr in die Kirche gehen.

Ich ging aus dem Saal, doch ich fühlte mich überhaupt nicht gut. Ich sollte mich doch jetzt frei fühlen. Aber ich fühlte mich extrem leer. So als hätte mir jemand mein Herz herausgerissen. Ich fühlte keine Freude und keinen Ärger, nur Gleichgültigkeit. Ich ging nach Hause. Es war mir zum Heulen zumute und ich wusste nicht warum. Ich wollte schlafen, doch es ging nicht. Ich fühlte mich einsam wie nie zuvor.

Da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Ich war selber schuld dass es mir schlecht ging. Ich selber hatte entschieden, Gott aus meinem Leben auszuschliessen. Und in den wenigen Stunden, die ich Gott aus meinem Leben verbannte wurde mir bewusst wie sehr ich ihn brauche und schon immer gebraucht habe. Ich ginge auf die Knie und redete mit meinem Gott und dann überkam mich eine Freude, die ich vorher nicht gekannt hatte und eine Gewissheit, dass es diesen Gott wirklich gibt, die seither nie mehr verloren gegangen ist.

Ich musste ohne Gott sein um zu merken, was es bedeutet, mit ihm zu sein.

Er tröstet mich wenn ich traurig bin. Er macht mir Mut wenn ich mutlos bin und freut sich mit mir wenn ich Freude habe.

Wenn man Gott erst einmal an seinem Leben teilhaben lässt, dann möchte man nie mehr ohne ihn sein!