Matthias Kuhn

Schwerer Start ins Leben

Der blosse Gedanken an die Schule liess mich innerlich erstarren! Erst seit kurzem eingeschult, hatte ich es schon öfter erlebt, dass die Lehrerin mich geohrfeigt, laut angeschrien oder aus dem Schulzimmer geschickt hatte. Der Grund für diese gemeine Behandlung wollte sich mir beim besten Willen nicht erschliessen…

Meine Erlebnisse mit Gott

Bei meiner Geburt wurde festgestellt, dass die Nabelschnur um meinen Hals gewickelt war und das schon seit einer Weile. Im Kleinkindalter stellten meine Eltern gewisse Auffälligkeiten fest und fuhren deshalb mit mir in die Kinderklinik zur Abklärung. Als Diagnose kam heraus, dass ich ein ADHS hatte. Die Fachärzte teilten ihnen mit; die schwere Form an der ich leiden würde, hätte zur Folge, dass ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht über das schulische Niveau eines 2./3.–Klässlers hinauskommen und nie richtig lesen und schreiben lernen würde. – Was für düstere Aussichten! 

Die Schulsituation hatte zur Folge, dass ich eine frühkindliche Depression erlitt. Meine Familie zog in einen anderen Dorfteil und wir Kinder besuchten von da an die dortige Schule. Die neue Lehrerin hatte das nötige Feingefühl um mich zu integrieren und zu fördern. In dieser Zeit durchlief ich verschiedene Therapien bei Spezialisten.

Zu allem Übel war meine Familie geächtet: In einem Bergdorf, der Vater Lehrer am Theologischen Seminar, war das eine ziemlich unschöne Angelegenheit. Einige meiner Mitschüler waren aggressive Raufbolde und nebst dem oben erwähnten Grund prädestinierte mich meine eingeschränkte Wehrfähigkeit als ein leichtes Opfer und so wurde ich zum Prügelknaben. Ich hatte kaum das mit der 1. Lehrerin einigermassen "verdaut" und nun das! – Es schien, als sei ich vom Regen in die Traufe gekommen. Wo war Gott?!

Zum Glück war mein Zuhause Zufluchtsort und Oase. Dort erfuhr ich viel Hilfe und Geborgenheit. Trotz all dieser Probleme lebten meine Eltern uns Kindern den Glauben in authentischer Weise vor, was Früchte trug: Schon mit "zarten" 5 Jahren hatte ich Jesus in mein Leben aufgenommen und gebeten, mein Hirte zu sein. Damals war mir noch nicht bewusst, wie sehr sich dieser Entschluss bewähren würde: Ich wurde oft von "Wölfen" bedroht und erlebte in vielfacher Weise, wie Gott in Situationen eingriff und alles zum Guten wendete. Bis es aber soweit war, hatte ich oft den Eindruck, dass nichts geschieht, schrie im Herzen zu Gott und stellte ihm Fragen: Warum gerade ich? Hast Du nicht versprochen dass…? Und so weiter. Was geschah dann? – Gott antwortete auf meine Gebete in verschiedener Weise. Ein eindrückliches Erlebnis geschah nach Jahren kurz vor Weihnachten: Die beiden Jungs, welche mir am übelsten mitgespielt hatten, kamen und baten mich um Vergebung; die ich ihnen von Herzen gerne gewährte!

Ja; Gott griff ein und tat Wunder in meinem Leben! Einmal, als ich noch in der Unterstufe war, erwähnte die Lehrerin bei einem Elterngespräch, dass ich im Deutschunterricht ihr bester Schüler sei(!)

Meine Situation heute

Als junger Erwachsener las ich einmal eine Geschichte, mit der ich mich sehr gut identifizieren konnte und die mir half ein tieferes Verständnis für die schweren Dinge, die Gott in meinem Leben zugelassen hatte, zu entwickeln.

Sie handelt von einer Palme: Eines Tages, als Diese etwa 1 Meter gross war, kam jemand und legte einen grossen, schweren Stein in die Baumkrone. Sosehr sie es auch versuchte; sie wurde ihn nicht mehr los. Er verursachte ihr Schmerzen und drückte sie nieder; es war schlimm! Die Palme wuchs, wurde stark und so gross, dass sie die anderen Bäume überragte. Eines Tages kam ein schwerer Sturm auf, der so heftig war, dass alle Bäume um sie herum entwurzelt wurden. nur sie alleine blieb stehen, weil ihre Wurzeln tiefer gingen. Durch das hin- und hergeschüttelt werden war der Stein in ihrer Krone weggeschleudert worden, den sie kaum mehr wahrgenommen hatte…

In der Bibel steht, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen (Röm. 8,28) Im Zurückschauen auf mein bisheriges Leben kann ich das voller Überzeugung bestätigen. (Und ich war bei weitem nicht immer ein Vorbild im Ausleben dieser Liebe!)

Heute erlebe ich viel Segen und Gutes, von dem ich weiss, dass es ein Geschenk und nicht selbstverständlich ist: Seit etlichen Jahren bin ich nun schon glücklich verheiratet mit einer wunderbaren Frau. Meine Arbeit als Bereichsleiter im Gebäudeunterhalt macht mir viel Freude. In unserem Umfeld haben wir tolle Freundschaften mit Menschen, die ihr Leben auch Gott anvertraut haben. Er hat wortwörtlich WUNDER-bar in mein Leben eingegriffen und etwas sehr schönes daraus gemacht. Und es geht weiter; es werden wohl noch viele Situationen kommen, die ich zuerst überhaupt nicht verstehen kann. – Aber ich darf wissen: Gott hat einen genialen Plan mit meinem Leben und es dient mir letztendlich ALLES zum Besten. – Ihm kann ich vorbehaltslos vertrauen. Wage auch Du den Schritt und vertraue Dich ihm ganz an, Es lohnt sich!                                                                                                                           

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