Joye Gafner

Biel/Bienne, Switzerland

Auf Gottes Stimme hören…

Dass Gott zu Menschen spricht ist für mich schon immer klar gewesen. Aber kann Gott auch zu mir ganz persönlich sprechen? Das ist eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt hat.

 

Erste Berührung mit der Stimme Gottes

Ich hatte das Privileg, in einer christlichen Familie aufzuwachsen und so wurde mir von ganz klein an der Glaube vorgelebt. Meine Eltern haben uns jeden Abend eine Geschichte aus der Bibel erzählt. So lernte ich sehr schnell, dass Gott immer wieder mit Menschen spricht. Trotzdem konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Gott auch zu mir sprechen kann. Als ich mich mit ca. 8 Jahren für ein Leben mit Jesus entschieden und ihm die Führung über mein Leben gegeben habe, wusste ich noch nicht, was diese Entscheidung mit sich bringen würde…

Einige Wochen und Monate vergingen, während denen ich mit Freude und Frieden im Herzen durch mein Leben ging, bis wir im Herbst mit den Vorbereitungen für die alljährliche Soirée (eine Aufführung der Sportvereine unseres Dorfes) begannen. Voller Vorfreude ging ich in die Jugi (Jugendsportverein), in der wir einen Tanz zu einem modernen Song vorbereiteten. Darauf folgend konnte ich drei Wochen nicht mehr schlafen. Als ich nach einem weiteren Training nach Hause kam, fühlte ich mich so schlecht, dass ich wieder einmal ganz lange nicht einschlafen konnte. Meine Mutter nahm mich dann zu sich und fragte mich, was mich denn so beschäftigt. Ich erzählte ihr von unserer bevorstehenden Aufführung und dass ich beim Tanz immer ganz starkes Herzklopfen hatte, so stark dass ich es bis auf meiner Zunge spüren konnte. Ich summte ihr das Lied vor, daraufhin schauten wir im Netz nach dem Text und sahen, dass in diesem Lied ganz klar Satan verherrlicht wurde. Wir beteten zusammen und ich konnte das erste Mal nach drei Wochen wieder gut schlafen. Am nächsten Tag riefen wir meine Trainerin an und ich meldete mich ab für die ganze Vorbereitungszeit und die Soirée. Der Entscheid, nicht mitzumachen, fiel mir schwer. Ich wusste, dass mich dafür fast die ganze Klasse und darüber hinaus viele aus den anderen Klassen nicht mehr mögen würden. Ich wusste aber ganz genau, dass es wichtiger ist, ein reines Herz vor Gott zu haben, als was die anderen von mir denken. Es versetzt mich in Staunen, dass Gott mir den Heiligen Geist gegeben hat und ich ihn ganz persönlich spüren konnte. Er war es, der mir das starke Herzklopfen gegeben hat und mich wissen liess, dass mir das nicht gut tut, wenn ich zu diesem Lied tanze. Gott sprach zu mir, auch wenn ich erst 9 Jahre alt war. WOW wie genial ist das denn!

 

Gesegnet seit ihr, wenn Menschen euch wegen mir beleidigen, verfolgen und allerlei Böses gegen euch sagen. Freut euch und seit fröhlich, denn euer Lohn im Himmel ist gross, denn auch schon die Propheten vor euch wurden in gleicher Weise verfolgt. – Matthäus 5.11-12 (Übersetzt nach NIV)

Alle meine Befürchtungen wurden Wirklichkeit. Ich sträube mich, in die Schule zu müssen, denn ich hatte Angst vor den Reaktionen. Als ich ankam, lachten sie mich aus, zeigten mit ihren Fingern auf mich, von überall kamen blöde Witze und Kommentare. Sogar eine meiner besten Freundinnen liess mich im Stich deswegen. Ich ging immer ganz knapp zur Schule und nach der Schule direkt nach Hause. In dieser Zeit weinte ich viel. Nicht nur ich wurde missachtet in der Schule, nein, meine ganze Familie bekam davon ab. Es kam zum Beispiel immer wieder vor, dass Leute die Strassenseite gewechselt haben, um uns nicht grüssen zu müssen. Als ich dann nach Neujahr wieder in die Jugi ging, beruhigte sich die Situation ein wenig und die Leute liessen uns in Ruhe. Im darauf folgenden Jahr war ein ähnliches Thema vorgegeben und wir nahmen erneut nicht teil. In der Schule gab es dieses Mal aber nicht ein so grosses Interesse, sich den Mund über mich zu zerreissen. Die 'ruhige' Phase hielt aber nicht allzu lange an, denn es wurde entschieden, dass wir zu neuen Klassen aufgeteilt werden. In der neuen Klasse war die Lieblingsfrage von fast allen: "Hey, gell du bisch Christ und geisch am Sunntig id Chille?" Jedes Mal wenn ich diese Frage gestellt bekam, verliess mich aller Mut und ich konnte nicht zu meinem Glauben stehen. Das machte mich wütend und ich wusste genau, dass es falsch war, nicht dazu zu stehen. Aber ich konnte es einfach nicht, auch wenn ich es wollte. Die Verletzung und all die Worte sassen zutiefst in meinem Innersten fest. In derselben Zeit nahmen wir in der Jugendgruppe zum ersten Mal das Thema Prophetie durch.

 

Gott spricht erneut

Nie habe ich gedacht, dass auch ich hören konnte, was Gott zu anderen Menschen sagen möchte. Eine Leiterin von mir erhielt von Gott einen Eindruck für mich, der mich sehr aufstellte und mir neuen Mut gab. Beim Wechsel an die Oberstufe mussten wir uns vorstellen und bereits nach den ersten paar Tagen wussten alle, dass ich Christ war und ich konnte ohne Angst dazu stehen. Für mich spielte es keine grosse Rolle mehr, was andere von mir dachten. Denn ich hatte erkannt, dass ich so, wie ich bin, von Gott gebraucht werden kann. Ich durfte immer mehr in meinem Glauben wachsen und Dinge, die Gott mir aufs Herz gelegt hat, an andere weitergeben. Ich erfuhr auf verschiedenste Art und Weisen Gottes Sprechen. Trotzdem wünschte ich mir sehr, dass Gott einmal im Traum zu mir spricht, so wie er mit Josef in der Bibel gesprochen hat. Denn seit ich ein kleines Kind war, war das meine Lieblingsgeschichte und ich erhoffte mir, dies auch mal erleben zu dürfen.

 

Mehr als nur einen Traum

Und dann kam das Praisecamp14. Ich wurde erneut ermutigt und durfte auftanken. Ich kann mich noch sehr gut an den 31.12. 2014 erinnern. Nach der Message von Dabrina Tabraz gingen wir in eine Gebetszeit in welcher wir unter anderem für jemanden beten sollten, den wir noch nicht kannten. Normalerweise zeigt mir Gott in einer solchen Situationen sehr schnell eine Person auf. Doch dieses Mal ist es anders.

Dass Gott mir in diesem Moment keinen Eindruck geschenkt hat, hat mich sehr gestresst. Nicht nur in diesem Moment, sondern auch einige Tage nach dem Camp beschäftigte mich das immer noch. Ungefähr eine Woche später erfüllte sich ein lange ersehnter Wunsch:

In einem Traum werde ich in die exakt gleiche Situation gestellt. Diesmal aber erhielt ich einen ganz klaren Auftrag. Ich lief im Traum hinter die Bühne und traf auf eine Person. Diese fragte ich, ob ich für sie beten dürfte. Während dem Gebet hatte ich einen weiteren Eindruck. Aus diesem Eindruck wurde ein langes Gespräch. Als ich am nächsten Morgen erwachte, erkannte ich, dass das mehr als nur ein Traum war. Dieser Eindruck wurde immer stärker und ich wusste, dass ich das der betreffenden Person weiterleiten musste. So entschloss ich mich, auf die Suche nach Kontaktdaten zu machen, um diese Person kontaktieren zu können. Als ich einen Weg fand, musste ich mich erneut überwinden, meinem Auftrag zu folgen. Als ich mich nach einem heftigen Kampf mit mir selber, überwunden hatte, sendete ich noch am selben Abend meine Mail ab. Am nächsten Tag öffnete ich meine Mailbox voller Erwartung und tatsächlich hatte er bereits zurückgeschrieben. Zu meinem Erstaunen hat der Eindruck zu 100% gepasst und ihn berührt. Praise God!

Wenn ich etwas in meinem Leben gelernt habe, so ist es, dass wir immer und überall Gottes Stimme hören können. Wenn wir hören, was er sagt, ihm gehorchen und das tun, was er sagt, wird darauf ein grosser und reicher Segen liegen.

 

Dich hat meine Geschichte inspiriert, dir ist ein neuer Aspekt aufgegangen oder du möchtest einfach noch mehr von mir und meinem Leben erfahren? Dann melde dich bei mir. Ich freue mich riesig, von dir zu hören!

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