Jeannette Tischler

Passau, Germany

Verletzt

Mit 22 Jahren war mein Leben ein einziges Chaos, ich wusste nicht mehr weiter, mein Leben hing am Seidenen Faden. Damals wog ich nicht mal mehr 28 Kg, mein Körper war übersät von Blauen Flecken und zahlreichen Selbstverletzungsmalen. Ich hatte bereits drei Selbstmordversuche hinter mir die beide aus unerklärlichen Gründen scheiterten, sowie mehrere Klinikaufenthalte und Psychotherapien. Ärzte und Krankenversicherungen hatten mich aufgegeben u. wollten keine Therapien mehr bezahlen – sie hatten mich für "austherapiert" erklärt, was bedeutet: "sie wird nie wieder gesund". Meine ganze Familie wartete nur noch auf meinen Tod. Ich selbst hatte mich auch aufgegeben der Tod den ich so ersehnte, war die einzige Lösung um dem Kampf gegen mich selbst und das Leben.

Ich war verletzt, von meinen Eltern, Menschen in meinem Umfeld und von mir selbst. Zur damaligen Zeit war ich zerbrochen, voller Selbsthass und Hilflosigkeit und Trauer. Ich hatte keine Grundlage auf der ich mein Leben weiterleben wollte und konnte.

Da ich einem sehr christlichen Elternhaus aufgewachsen bin wusste ich schon immer, dass es Gott gibt und ich glaubte auch an ihn. Jedoch war dieser Gott ein Gott der mich straft, der mich verlassen hat, der mich vergessen hat, dem ich nichts recht machen kann, der so fern von mir ist. Meine Beziehung zu ihm war gestört und total schräg.

Im tiefsten inneren meines Herzens sehnte ich mich so sehr nach Liebe und Annahme, nach  Freiheit, Heilung und einer Identität. Ich sehnte mich nach etwas auf das ich vertrauen konnte und das meinem Lebenssinn gab, etwas auf das ich mein Leben bauen konnte! Was ich auch tat, wo ich es auch suchte ich scheiterte.

In einer Nacht begegnete mir Gott wie noch nie zuvor in einem Traum: Ein Mann kam in mein Zimmer und forderte mich auf: „Steh auf knie dich nieder!“ Ich tat wie er sagt und er holte eine Flasche feinstes Rosen Öl aus seinem Mantel und goss es mir über den Kopf, dann sagte er: „ Steh auf stell dich auf deine Füsse, denn Gott will und wird dich heilen und du sollst Segen für andere sein!“

Ich erwachte und war so klar wie schon lange Monate nicht zuvor: Ich betete laut: „Gott wenn du gerade zu mir geredet hast, dann lass mich erleben wie du mich heilst und ein Leben gibst was lebenswert ist und ein Fundament hat! Jesus bitte heile mich!"

Am nächsten Tag spürte ich eine unglaubliche Gewissheit in meinem schwachen Herzen, dass Gott mich heilen wird. Und so war es auch, dass ich am nächsten Tag  von einer Familie erfuhr die sich anboten, mich für ein Jahr bei sich auf zunehmen und mir zu helfen. Also nahm ich diese Möglichkeit war und zog zu dieser Familie für ein Jahr. Dort angekommen war ich immer noch am tiefsten Tiefpunkt meines Lebens. Es ging nichts vorwärts trotz Seelsorgerlichen Gesprächen und Essen. Es konnte ja auch nicht denn mein Körper war seit 11 Jahren von Essstörungen und Selbstverletzung mitgenommen und ausgemergelt.

Als ich nach einigen Tagen so schwach wie ich war einen Spaziergang quer durch einen Wald machte - kam ich unerwartet an ein einfaches Holzkreuz. Zum ersten mal in meinem Leben nahm ich dieses Kreuz, was ich so oft gesehen hatte sehr intensiv wahr. Ich blieb stehen und schaute zu dem Kreuz und es war mir als öffnete mir Gott meine Augen für das was dort für mich geschehen war zum ersten Mal.

Alles was ich in meiner sehr gläubigen Familie, in unzähligen Gottesdiensten, Jugendevents und dem frommen Gemeindealltag immer gehört hatte und selbst wusste- berührte mich zum ersten Mal  in meinem Herz.

Mir liefen nur so die Tränen über das Gesicht und ich wusste Jesus war die Lösung für mein Leben! Es brach aus mir heraus: Ich wusste Jesus ist es, der all das was ich mir selbst angetan hatte und andere mir angetan hatte am Kreuz getragen hat.

Ich betete: "Jesus wenn es dich wirklich gibt und du wirklich ein Gott bist der mich gewollt hat und mich liebt, dann bitte ich dich - hilf mir! Komm in mein Leben – mehr hab ich nicht zu geben als mein bisschen Leben! Ich schüttete ihm mein Herz aus. Ich klagte Gott an, wo er gewesen war in all den Jahren, warum er vieles in meinem Leben zugelassen hatte! Danach wurde ich ganz ruhig und spürte einen tiefen Frieden im Herzen. Eine Gewissheit dass Gott mich liebt mich gewollt hat und dass er mit mir durch alles was noch kommen wird hindurch geht.

Die Zeit des Heilungsprozesses war nicht einfach. Mein Unterbewusstsein hatte den emotionalen und körperlichen Missbrauch meines Vaters und das alleingelassensein von meiner Mutter verdrängt. Gott deckte ihn auf und heilte mich an meinem Körper und an meiner Seele. Ich konnte Vergeben und ganz frei werden. Auch mein schräges Gottesbild hat er gewandelt. Ich lernte ihn als den liebenden, treuen und perfekten Vater kennen und als besten Freund.

Er gab mir Menschen zur Seite die mich ermutigten, annahmen und förderten.

In den Jahren danach hab ich immer wieder erlebt wie gut Gott es mit mir meint. Wenn auch Krisen oder Herausforderungen kamen, spürte ich Gott mich trägt, mir hilft und für mich ist!

Heute darf ich mit einem wunderbaren Mann verheiratet sein, mit dem ich mein Leben teilen und gemeinsam Kirche bauen darf. Ich staune über die Wunder die Gott getan hat und heute noch tut!

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