Florian Wüthrich

Burgdorf, Switzerland

Höhenflug, Bruchlandung und Neustart

Erfolg und Stärke waren in meiner Jugendzeit die treibenden Motive für fast alles, was ich tat. Mein Ehrgeiz zeigte sich im Sport und in der Schule, wo ich hohe Ansprüche an mich stellte. Aber auch in anderen Bereichen wollte ich allen beweisen, wie stark ich bin. Innerlich war ich aber oft unglücklich und litt unter dem Druck, den ich mir selbst auferlegte.

Auf der Erfolgswelle

Mit 18 Jahren, direkt nach meiner Berufslehre, spitzte sich die Sache weiter zu. Auslöser war ein unerwarteter Karrieresprung: Ich erhielt eine Stelle als Sportreporter beim Lokalradio. Ein absoluter Traumjob! Mein soziales Ansehen stieg und mit ihm auch der Druck, diese Chance unbedingt packen zu wollen. Ich baute mit Entschlossenheit und Ehrgeiz an meiner Karriere und hatte sogar einen Fünfjahres-Karriereplan, der mich bis ins Schweizer Fernsehen bringen sollte.

Ich fühlte mich wie in einem Rausch und arbeitete hart. Nach der Rekrutenschule folgte ein nächster Karriereschritt: Ich übernahm die Redaktionsleitung des Radiosenders.

Störsignale

Doch gleichzeitig funkten Störsignale in mein Leben rein. Das gravierendste dieser Signale war, dass meine Eltern sich trennen liessen. Auch wenn ich mir äusserlich nicht viel anmerken liess, erschütterte mich die Trennung (später auch die Scheidung) doch sehr.

In dieser Zeit trainierte ich für einen Bergmarathon und ging dafür in eine Läufergruppe, die von einem Christen geleitet wurde. Er sprach beim Training oft davon, wie er in Jesus einen Coach habe, der ihn auf jedem Meter des Marathons begleite und der immer für ihn da sei. Die Gespräche mit ihm forderten mich heraus. Irgendetwas faszinierte mich an diesem Gott, den er so gut zu kennen schien. Auf den vielen Trainingsläufen in den Emmentaler Hügeln schickte ich meine ersten zaghaften Gebete in den Himmel…

Die Fassade stürzt ein

Kurz darauf der nächste Schock: Die finanzielle Lage bei meinem Arbeitgeber verschlechterte sich dramatisch. Es kam soweit, dass wir die Löhne nicht mehr bezahlen konnten. Das Lokalradio stand vor dem Konkurs. Die Vorstellung, dass ich meine Arbeit verlieren könnte, zog mir den Boden unter den Füssen weg. Dieser Job gab mir so viel Sinn und Identität, dass ich nicht wusste, wie ich ohne ihn weitermachen könnte. Wer bin ich überhaupt, ohne diese Position? Ohne diesen Status? Ohne die Bewunderung der Leute?

In dieser (Sinn-)Krise zog es mich an einen einsamen Ort draussen in der Natur, einen schönen Platz auf unserem Hausberg, der mir sehr viel bedeutet. Dort liess ich meinen Gefühlen freien Lauf. Ich weinte und schrie meinen Frust über die Scheidung meiner Eltern und den drohenden Verlust meiner Arbeitsstelle laut hinaus. Dann sprach ich diesen Gott, von dem mein Trainingskollege immer sprach, direkt an: «Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir jetzt. Gib mir neuen Mut! Wenn du mir jetzt ein Zeichen gibst, dann will ich an dich glauben.»

Neuausrichtung

Und Gott antwortete postwendend durch ein wahres Naturschauspiel, das sich mir bot: Ich sah einen Marienkäfer zwischen meinen Beinen, der von zwei schwarzen Käfern gejagt wurde. Als es in den Klauen des Käfers war, nahm ich einen Stock und befreite das «Himugüegli». Doch es bewegte sich nicht mehr. Als ich zurück zum Auto spazierte, hielt ich den Marienkäfer in meinen Händen – und plötzlich flog er weg. In diesem Moment erkannte ich, dass Gott es war, der durch diese Szene zu mir gesprochen hatte. Sinnbildlich wollte er mir mitteilen (so hatte ich es jedenfalls verstanden), dass mein Arbeitgeber in den Klauen der schwarzen Käfer sei, aber am Ende doch überleben wird. Dieses Bild gab mir neuen Mut und Trost.

Mit diesem Erlebnis, das für mich so real war, fing in meinem Leben ein Prozess der Neuausrichtung an. Ich wollte mehr von diesem Gott erfahren. Ich las viele Bücher und löcherte die Christen in meinem Umfeld mit Fragen über Jesus und was es mit ihm genau auf sich hat. Schon ein halbes Jahr später liess ich mich taufen und entschied mich für ein Leben mit Jesus Christus. Und genau wie mir der Kollege aus der Läufergruppe damals gesagt hatte, erlebe ich seither diesen Jesus Christus auch als Coach und Freund, der überall und jederzeit für mich da ist. Dank ihm habe ich ein anderes Fundament gefunden, auf das ich in meinem Leben bauen kann. Mein Glück hängt nicht mehr so stark von Erfolg und Karriere ab, sondern von der Liebe und Annahme, die ich bei Gott gefunden habe.  

Hat dich meine Story angesprochen? Bist du vielleicht selbst im Leistungsdenken gefangen? Dann zögere nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen.

Schau dir doch auch mein Video an. Ich würde mich über dein Feedback freuen!

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