Debora

Jahre lang durch Andere gelebt. Heute bin ich frei!

Obschon ich in einem christlichen Zuhause aufwuchs und die Prinzipien Gottes gelehrt wurde, war ich innerlich nicht frei. Viel mehr hatte ich das Gefühl, immer allen alles recht machen zu müssen. Eigene Bedürfnisse kannte ich kaum. Dies kam davon, dass ich als vierte von acht Kindern um Anerkennung und Liebe kämpfte. Da ich meine Nische in der Familie im „Angepasst-und- hilfsbereit-sein“  fand, war ich bald sehr sensibel dafür, was Andere brauchten. Mein Gottesbild wurde durch eine Gemeinde geprägt, in der viele Gesetze gepredigt wurden, die es einzuhalten galt. Und so prägte sich mir ein Bild von Gott und Menschen ein, das immer an Leistung geknüpft war.

Der Druck, diesem scheinbaren Standard zu genügen, war immens. Meine Lebensbemühungen gingen vor allem darum, Andere zufrieden zu stellen und somit von ihnen im Gegenzug Annahme und Anerkennung zu erhalten. Gefühle, die ich selber nicht ausdrücken konnte und Bedürfnisse, die ich scheinbar nicht haben durfte, versuchte ich durch Andere zu leben. Auch von der Seite Gottes fühlte ich mich nur dann angenommen und geliebt, wenn ich mein Leben einigermassen auf die Reihe kriegte. Trotzdem war für mich klar, dass ich ohne Gott verloren war. Auch erlebte ich über alle Jahre meines Lebens konstant Veränderung in meiner Gottesbeziehung. Als erstes forderte mich Gott heraus, ihm als liebender Vater zu vertrauen, dass er mich nicht mutwillig in Schlechtes reinlaufen lässt. Später erlebte ich durch die Annahme des Heiligen Geistes als göttliche Realität eine weitere, sehr wichtige Befreiung von der Angst, verloren zu gehen. Dies ermöglichte mir einen neuen Zugang zu Gott. Die mir gepredigten Gesetze lernte ich differenzierter zu betrachten.

Vor allem durch nahe Beziehungen, die in den letzten Jahren entstanden sind und durch Seelsorge fand ich den Weg zu meinem Herzen, den versteckten Lebenslügen und meinem falschen Gottesbild. Der Weg führte mich nach unten, an den Punkt, an dem ich  glaubte, nicht mehr weiterleben zu können und an dem ich anerkennen musste, dass ich selber nicht genüge. Das ich mit allen Bemühungen nicht fehlerlos werden würde. Ich schämte mich enorm für meine Beschränktheit, hatte aber keine Kraft mehr, etwas anderes darzustellen. Dadurch, dass ich zu meinem „Schwachsein“ stehen musste, erlebte ich, dass weder meine Freunde noch Gott an einer schönen Fassade interessiert waren, sondern an meinem echten Sein als Person. Anstatt aus Angst vor Ablehnung zu fliehen, entschied ich mich, mich anzuvertrauen und erlebte, dass ich trotz Fehler angenommen wurde. Die Erfahrung von Gottes bedingungserfüllender Liebe war überwältigend. Und so testete ich es mehr und mehr. Anstatt mich z.B. erst vollkommen abzusichern, ob mein Gegenüber wirklich an mir Interesse hat, wagte ich Schritte aus mir heraus und erzählte aus meinem Ergehen. Ich erlebte, dass Andere anfingen, ihr Herz zu öffnen weil ich zu meinen Schwächen stand. Wenn ich in meinen Augen versagt hatte, weil ich im Gespräch mit jemand nicht sensibel genug war, entschied ich mich, dies bei Gott zu deponieren und darauf zu vertrauen, dass es unsere Beziehung nicht zerstören würde. Zu wissen, dass es bei Gott kein Scheitern mehr gibt, war befreiend. Seine Liebe hilft mir auszuleben, was er als Potenzial in mich gelegt hat. Er will nichts mehr von mir als was ich sowieso habe. Ich lerne immer mehr die Verantwortung in seine Hände zu legen und ihm zu vertrauen, mehr als meinen eigenen Sicherheitsvorkehrungen.

Ich erlebe wie Beziehungen zwar geprüft werden, aber in die Tiefe wachsen. Eine neue Freiheit hat meiner inneren Verkrampftheit Platz gemacht. Ich geniesse es, mich nicht mehr konstant messen, vergleichen und anpassen zu müssen. Ich habe meinen Platz gefunden am Herzen Gottes.

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