Freiheit
Durch Missbrauch in der Schule verfolgte mich über Jahre das Thema Angst. Angst vor Gewalt und Angst vor Erwartungen, die ich nicht erfüllen kann. In mir war ein riesiger Hunger nach Leben - gleichzeitig die Frage, ob ich überhaupt weiter leben soll.
In einem Urlaub lernte ich Menschen kennen, die eine innere Kraft und Ausstrahlung hatten. Mein Interesse war geweckt: Wie machen sie das? Sie erklärten mir, dass es nicht ihre Stärke sei, sondern ihre Verbindung zu Gott.
An Gott glaubte ich auch. Ganz fest. Doch als mir einer der Urlauber den Rat gab, noch während dieser Ferienwoche einen Tag alleine mit Gott und der Bibel zu verbringen, protestierte ich: Was soll ich einen ganzen Tag alleine mit Gott? Das ist ja total langweilig. Ganz ruhig meinte er: "Du glaubst an den lebendigen Gott und du findest es langweilig, auch nur einen einzigen Tag lang mit ihm zusammen zu sein?"
Das saß. In mir begann ein Kampf. Schlussendlich gab ich nach, blieb am Mittwoch im Feriencamp - alleine mit Gott und Bibel. (Darauf gefreut habe ich mich nicht). Am Nachmittag ging ich auf meine Knie und sagte zu Jesus Christus, dass ich neu beginnen möchte. Ein Leben mit und für ihn. In mir geschah etwas. Nichts spektakuläres, aber es war, als würde ein tiefer Friede in mein Inneres einziehen.
Wieder zu Hause - ich wohnte damals bei meinen Eltern - merkten alle schnell, dass mit Daniel etwas geschehen ist. Sie spürten meine Verbindung zu Gott. Auch wurden sie Zeugen, wie sich mein angsterfülltes Leben immer mehr in Freiheit wandelte.
Inzwischen sind viele Jahre vergangen. Angst kenne ich immer noch, aber jetzt ist sie ein hilfreiches Warnsignal und kein Sklaventreiber mehr.