Christian Eckardt

Dresden, Germany

Heimat gefunden

 Ich war hin- und hergerissen. Einserseits nahm ich eine Schulkameradin aus atheistischem Hause mit in die Christenlehre, um sie mit dem Glauben bekannt zu machen; im selben Alter (ca. 8) leugnete ich andererseits gegenüber einem anderen Kind, an Gott zu glauben. Aufgewachsen bin ich in einem gutbürgerlich christlichen Elternhaus. Meine Eltern schickten mich zur Christenlehre und sorgten für eine christliche Erziehung ihrer 3 Jungs. Hin- und hergerissen: Im Teenie-Alter absolvierte ich die staatstreue Jugendweihe, nahm aber auch an der Konfirmation teil. Ich wollte irgendwie überall dazugehören und nicht Außenseiter sein – obwohl meine Eltern mir zusicherten, bei einem Verzicht auf die Jugendweihe mich bei irgendwelchen Nachteilen unterstützen zu wollen. Seit dem 10. Lebensjahr im Dresdner Kreuzchor (dem weltbesten Knabenchor!), sang ich viele christliche Werke mit, so auch die Passionen von Johann Sebastian Bach. Dessen Musik, Texte aus der Bibel, aber auch eindringlich von Gott schwärmende Christen ließen meine Sehnsucht nach echter Glaubenssicherheit lebendig bleiben. Ich las die Bibel mehrmals von vorn bis hinten durch, ohne Idee, was ich mit den radikalen Stellen mache, z.B. wo von „ewiger Verlorenheit“ die Rede war und die ich in Predigten nicht geklärt bekam. Was war denn diese Erlösung, von der immer die Rede war, mir gehts doch ganz gut, dachte ich.

 

Dem Abitur folgte eine Sinnkrise, da mit Abschluss der Schule auch mit dem Kreuzchor Schluss war. Meine Zugehörigkeit zu einem anerkannten, besonderen Kulturensemble war Vergangenheit, meine Clique war sozusagen auseinandergebrochen, Trost mit Bier und Schnaps brachte nicht die Befriedigung und Versuche, mir Erfüllung mit Frauen zu verschaffen, scheiterten.

„Zufällig“ schenkte mir jemand ein Buch: „Jesus, unser Schicksal“. Ich legte es erstmal unter „ferner liefen…“. Dann traf ich Leute, die sich in einer Wohnung regelmäßig zum Bibel lesen und beten trafen. Iris empfahl mir, dieses Buch möglichst sofort zu lesen, ehe es zu spät sei. Nach Zögern machte ich das auch.

Beim Lesen dieser Vorträge erkannte ich, dass es tatsächlich einen Ort der ewigen Verlorenheit gibt, wo man hinkommt, wenn man Jesus und seine Erlösungstat am Kreuz ablehnt, wenn man sich aber für Jesus öffnet, kann man sicher sein, bei ihm im Himmel nach dem Tod immer und ewig sein zu können. Ich dachte, was solls, versuch ich es. Und betete: „Jesus, verzeih mir bitte die Sachen, die mich von Dir trennen. Komm in mein Herz und mach mein Leben neu.“

 

Bald nach diesem Neustart lernte ich gleichgesinnte Leute kennen, die mir halfen, den neuen Weg zu gehen, ich lernte, Gottes Reden in meinem Leben wahrzunehmen, lernte meine jetzige Frau kennen, mit der ich inzwischen frohe 21 Jahre verheiratet bin, darf mit ihr 6 Kinder großziehen und vor allem hat sich meine Wankelmütigkeit in Bezug auf Glaubensdinge gelegt. Aus Zweifeln und dem Willen, es allen recht machen zu wollen, ist ein echtes Heimatgefühl geworden. Obwohl es immer noch ungeklärte Fragen, z. B. in der Berufswahl gibt, bin ich doch sicher, bei Gott im Himmel mein Zuhause zu haben. Das gibt mir Ruhe.

Update: Jetzt, im Jahr 2018, dürfen wir unsere Silberhochzeit begehen, und Gott schenkte uns letztes Jahr das 7. Kind, ein süßes Töchterchen. Dankbarkeit!

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