Annabel Lee

Wernau, Germany

Aufwärts

''Erst wenn du ganz unten im Tal warst, weißt du wie hoch der Berg ist, auf dem du stehst.''

Ich war ziemlich weit unten. Ich hatte das Gefühl niemanden zu haben, mit dem ich reden kann. Ich habe kaum mehr gegessen, weil ich dass Gefühl hatte, dass diese Essen das einzige war, über das ich die Kontrolle hatte. Was selbstverständlich ein großer Fehlschluss war. Ich habe nirgends Anschluss gefunden, und habe mich immer weiter abgeschottet. 

Ich habe lang nach der Wahrheit gesucht, und dass, obwohl ich überzeugte Atheistin war. Irgendwie habe ich zum Buddhismus gefunden. Die Tatsache, dass man hier Leistungen vollbringen muss, um gut zu sein, hat mich noch mehr zerbrochen. Nach Außen habe ich versucht gut zu sein, heil. Innen war ich komplett kaputt. 

Vielleicht kennst du das Gefühl, dass es einfach nicht weitergeht. Dass, egal was du tust, irgendetwas dich immer zurückwirft, dass du immer da landest, wo du losgegangen bist. Ich habe dieses Gefühl nicht mehr ertragen. Ich konnte nicht mehr. Das ist jetzt die Wahrheit, die Wahrheit die ich lange versucht habe, zu überspielen. Die ich einfach nicht zeigen konnte. Ich wollte sterben. 

Bei mir daheim ist es auch nicht gerade gut gelaufen, und ich habe immer anderen die Schuld an meinem Zustand gegeben.

Ich war so weit, dass ich nicht mehr über Brücken gegangen bin, aus Angst zu springen. Dass ich, versunken in Selbstmitleid, keinen Ausweg mehr gesehen habe.

Und dann kam eine Nacht, in der ich seit langem das erste richtige getan habe. Es mag sich nicht anhören wie das Richtige, aber es hat mich gerettet. 

In einem Seminar an meiner Schule habe ein Mädchen kennengelernt, dass Jesus kannte. Damals wusste ich das nicht mal so richtig, aber ich denke Gott hat mich zu ihr gebracht, ich bin mir sicher, dass Gott uns manchmal Engel schickt, und sie war so ein Engel.

In der einen Nacht, von der ich gesprochen habe, in dieser Nacht habe ich ihr geschrieben dass es nicht mehr geht. Ich habe ihr geschrieben, dass ich sterben will. Ich weiß, was ich ihr damit angetan hab. Und ich weiß, dass es bessere Wege gegeben hätte. Aber ich habe keinen gesehen. Und dieser Engel hat richtig gehandelt.

Am nächsten Tag hat sie mich zu zwei Personen ihrer Jugendgemeinde gebracht, und dann hab ich ihnen alles erzählt. Und sie haben mir zugehört. Das war etwas so krasses für mich. Ich kannte es nicht, dass jemand mir zuhört. Und dank Ihnen hab ich nicht aufgegeben. Ich habe mich nach oben gekämpft. Ich habe Jesus kennen gelernt, und in mein Leben eingeladen. 

Es ging immer weiter nach oben, nicht konstant, aber immer weiter. Mittlerweile bin ich meistens glücklich, bekomme sehr oft gesagt, wie ich strahle, ich habe den Menschen verziehen, die mich verletzt haben, und komme ich meiner Familie besser klar as je zuvor. 

Und schließlich habe ich es geschafft mich bei ihr zu entschuldigen. Ich habe Menschen gefunden, die mich akzeptieren, so wie ich bin. Und einen Gott, der mich immer liebt. 

Danke ♥

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