Jürgen Gibbisch

Linden, Germany

Ich hatte keinen Menschen

Ich hatte keinen Menschen, nicht einmal mich. Erfolgreich, dynamisch, redegewandt und sportlich, so hatte ich sein wollen seit meiner Schulzeit, doch das genaue Gegenteil war immer der Fall gewesen. Ich begann diese Spannung mit Alkohol aufzufüllen. 5 Semester Chemiestudium und 5 Semester Kunstgeschichte hatte ich nun im wahrsten Sinn des Wortes versoffen und war körperlich und seelisch am Ende. Ich fühlte mich schrecklich, minderwertig, als Versager uns suchte im Grunde nur noch nach einer Möglichkeit, um irgendwie zu überleben.

In dieser Situation bekam ich Kontakt zu den Anonymen Alkoholikern, einer Selbsthilfegruppe. Hier schien ich, überraschenderweise, willkommen zu sein, wie ich war. Dass in ihrem 12-Schritte Programm auch Gott erwähnt wurde, fiel mir gar nicht auf, denn ich suchte ihn nicht. Trotzdem fing ich nach etwa einem Jahr an zu beten, weil ich nicht wusste, wohin mit meiner Dankbarkeit. Ich betete zu Gott, den ich irgendwie „oben“ vermutete. Ich hatte das Gefühl, dass meine Gebete irgendwo "oben" ankamen, Ruhe und Gelassenhait kam zurück. Mit Kirche hatte das Ganze nichts zu tun.

An der Uni hatte ich eine Studentin kennen gelernt, die sich selbst als Christ bezeichnete. Irgendwie schien sie ein Fundament in ihrem Leben zu haben, das mir fehlte. Ich kramte meine alte Konfirmationsbibel heraus und begann zu lesen. Völlig überrascht stellte ich fest, dass es gar kein verstaubtes Buch war, sondern die Menschen so beschrieben waren, wie sie wirklich sind, mit allen Höhen und allen Abgründen. Aber was hatte es mit Jesus Christus auf sich? Auf ihn schien es anzukommen. So begann ich zu Gott zu beten: Wenn ich das glauben soll, musst du es mir schenken, denn selbst kann ich den Glauben nicht produzieren. Am Karfreitag 1983 saß ich auf meinem Bett, und las über die Keuzigung. Was dann passiete, lässt sich nur unvollkommen beschreiben. Plötzlich wurde mir klar, dass es kein Wunder ist, dass Jesus Christus Wunder tut, wenn er der Sohn Gottes ist. Ich muss den Glauben nicht in meinen Verstand pressen. Mir war sofort klar, dass er wirklich auferstanden ist und lebt. So betete ich: Herr Jesus, wenn das so ist, will ich mit Dir leben. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie das aussehen soll, aber das möchte ich gern.

Dadurch änderte sich einiges. Ich merke, dass ich nun ein Fundament in meinem Leben habe, das wirklich stabil ist, egal was vor mir liegt. Ich bin nicht mehr allein, denn Gott sagt ja zu mir und ich kann es auch tun, egal, wie meine Vergangenheit aussah. Jetzt habe ich eine Zukunft. Das heißt nicht, dass alle Probleme weg sind. Meine Persönlichkeit als Alkoholiker hängt mir auch heute noch nach und es gibt jede Menge Herausforderungen, aber ich weiß, dass ich niemels mehr tiefer fallen kann, als in Gottes Hand.

Wenn Du Fragen hast oder ein Feedback auf meine Story, melde dich einfach bei mir. Ich freue mich.

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